Das Ergebnis schließt auf ein Siegerteam, dem im Spielrausch alles gelungen ist. Aber dieser vermeintlich hohe 37:25 (15:11)-Sieg des Handball-Oberligisten ESG Gensungen/Felsberg gegen die HSG Wettenberg muss relativiert werden.
Die Gäste trafen ohne sieben Stammspieler auf ein komplettes Edertaler Team, das nach den Enttäuschungen der vergangenen Wochen sichtlich verunsichert war. So musste Arnd Kauffeld bei seiner Spielanalyse nicht lange nach dem treffenden Wort suchen. „Zerfahren“, sagte der ESG-Coach.
Aber es gab auch Lichtblicke. Cornelius Feuring hatte die gesamte erste Halbzeit auf der Auswechselbank gesessen, aber dann zeigte der Mann im rechten Rückraum, den eine langwierige Schulterverletzung geplagt hatte, seine Qualitäten. In den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte machte der 22-Jährige aus dem 15:11 ganz allein ein 22:17 und legte damit den Grundstein für den allmählichen Ausbau der Führung.
Für den Linkshänder war das jedoch, wie er selbst sagt, „kein Knotenplatzer“. Denn noch immer meldet sich manchmal die Schulter. So liegt seine derzeitige Leistungsfähigkeit „bei etwa 90 Prozent.“
Gensungens Trainer hat natürlich auch an Feuring gedacht, als er die „Eins-gegen-eins-Qualitäten“ einiger Spieler lobte. Aber auch an Heinrich Wachs. Als Cornelius Feuring in der ersten Halbzeit auf der Bank saß und in der Schlussphase nicht mehr ganz so spektakulär auftrumpfte sprang der Neuzugang in die Bresche. Der 22-Jährige erzielte neun Treffer und verdiente sich ebenso ein Sonderlob wie Christoph Koch. Der Abwehrchef überzeugte im zweiten Spiel nach seiner langen Verletzungspause auch als Kreisläufer und erzielte sechs Tore.
Nun hoffen die ESG-Fans, dass sich auch Torwart Marc Lauterbach und Rechtsaußen Jan Hendrik Otto wieder ihrer Bestform nähern. Sollte dies gelingen, dann wird sich Kauffelds Wunsch im Hinblick auf den Saison-Endspurt wohl erfüllen. Der Trainer peilt bei drei noch ausstehenden Spielen drei Siege an. Das würde Gensungen zumindest den dritten Platz bescheren.