Die Coronakrise kippt neben Olympia auch schon länger geplante, größere Sportereignisse in der Region: Der Turn- und Sportverein Jahn 1895 Gensungen wird sein 125-jähriges Bestehen erst 2021 feiern.

Das hat der 1. Vorsitzende, Jochen Keim, gegenüber der HNA mitgeteilt. Gefeiert werden sollte nach der bisherigen Planung am Wochenende 27./28. Juni in der Sporthalle und auf dem Heiligenberg-Sportfeld.

Das Jubiläumsfest solle nunmehr im Mai oder Juni nächsten Jahres stattfinden, sagte Keim auf Nachfrage. Alle fünf Sparten des Vereins wollen sich dann vorstellen und das 125-jährige Bestehen gemeinsam feiern.

Mit rund 600 Mitgliedern ist Jahn Gensungen einer der größten Vereine im Melsunger Land. In den besten Zeiten waren es einmal rund 1000 Mitglieder.

Bundesweit bekannt wurde der Verein Jahn Gensungen durch den Handball. In Gensungen wurde die Handballsparte 1925 gegründet, beim Turn- und Sportverein Eintracht 1863 Felsberg bereits 1922. 1989 gründeten die früheren Erz-Rivalen die Handball-Spielgemeinschaft Gensungen/Felsberg.

Die Handball-Spielgemeinschaft spielte ab 1997 elf Jahre in der Zweiten Bundesliga, davon sieben Jahre zusammen mit der MT Melsungen. Viermal wurde die Gemeinschaft Gensungen/Felsberg inoffiziell Nordhessen-Meister. Aktuell ist die erste Mannschaft der Spielgemeinschaft Meister der Oberliga Hessen.

Der Handballverband erklärte die Serie angesichts der Coronakrise als vorzeitig beendet – die HNA berichtete.

Bereits 1976 und 1977 war Jahn Gensungen Vizemeister der Handball-Regionalliga Südwest geworden. 1976 war der spätere Handballtrainer Dr. Günter Böttcher der erste Olympiateilnehmer des Vereins.

1978 stieg Gensungen in die 1. Bundesliga auf, nachdem man in der Aufstiegsrunde die Reinickendorfer Füchse besiegt hatte. Die Gensunger stiegen allerdings 1979 wieder ab. Die Damenmannschaft war 1983 in die Regionalliga Südwest – damals die zweithöchste deutsche Spielklasse – aufgestiegen.