Für Oberliga-Verhältnisse ist es schon fast ein Klassiker, wenn die ESG Gensungen/Felsberg und die HSG Kleenheim-Langgöns aufeinander treffen. In sieben gemeinsamen Jahren haben sie sich so manch‘ heißes Duell geliefert. Die Bilanz – jeder feierte sechs Siege – ist ausgeglichen. Doch die kommende Partie in Gensungen (Sa. 19.30 Uhr Kreissporthalle) steht unter einem anderen Stern.
Gensungen/Kleenheim – Die Edertaler sind Tabellenführer, die Mittelhessen nach vier Niederlagen in vier Spielen Schlusslicht. „Da ist für uns wohl nicht viel zu holen“, schwant Christian Straßheim, dem Sportlichen Leiter der HSG, nichts Gutes vor der Reise ins Edertal. Er gesteht: „Der Umbruch ist uns noch nicht gelungen. Nun müssen wir erst mal kleinere Brötchen backen.“
Der Umbruch war nötig, weil mit Finn Weber und Manuel Eckhardt das komplette Torwart-Duo, mit Niklas Roth der Top-Torjäger (nicht nur der Mannschaft, sondern der gesamten Liga) und mit Björn Spieß der stets gesetzte Rückraumlinke den Verein verließen und die fünf „Neuen“ diese Leistungsträger noch nicht ersetzen konnten.
Was von den „Mittelhessen Youngsters“ Ole Gast und Maximilian Jakob, zumindest kurzfristig, auch nicht zu erwarten war. Vom prominenteste Neuzugang, Yannik Woiwod vom TV Gelnhausen, schon eher, doch der Rückraumspieler geht bisweilen völlig übermotiviert an seine neue Aufgabe heran. Dazu kommt, dass der etatmäßige Mittelmann Jonas Friedrich aus beruflichen Gründen erst im Dezember wieder zur Verfügung steht. Die bekannt-berüchtigte Flügelzange Höpfner/Straßheim (mittlerweiler vom Hagen) zählt da schon zu den letzten Mohikanern bei der HSG. Alles zusammen eine große Hypothek für Trainer Julian Reusch, der vor der Saison Matthias Wendtland ablöste.
Und ein Nährboden, die punktlosen Gäste möglicherweise zu unterschätzen. Eine Gefahr, die Frank Eidam für seine Mannschaft ausschließt. „Jeder Spieler hat bei uns eine klare Aufgabe – unabhängig vom Gegner“, erklärt der ESG-Trainer. Und ergänzt, dass seine Jungs wie zuletzt im einseitigen Deby gegen Vellmar „noch selbst für Intensität sorgen.“
Zu den kollektiven Aufgaben wird es gehören, das eigene Kreisspiel zu intensivieren. Neuzugang Hannes Iffert arbeitet zwar ziemlich viel in der Nahwurfzone für seine Nebenleute, bekommt aber selbst nur wenig Bälle.
Das fiel bisher nicht ins Gewicht, weil die Gensunger Rückraumspieler kaum zu halten waren. Allerdings, warnt der ESG-Coach, gibt es Situationen, „in denen das Auge wichtiger als der Wurfarm ist.“ Wichtig ist auch, dass die Rekonvaleszenten – nach Vince Schmidt und Nino Jedinak nun Cornelius Feuring – noch mehr integriert werden. So sollte dann niemand auf die Idee kommen, dass das prominente Schlusslicht im Schongang zu bezwingen ist.
Quelle: HNA Homepage