Gensungen – Frank Eidam redete nicht um den heißen Brei herum. „Das war die bisher schlechteste Leistung in dieser Saison“, sagte der Trainer des Handball-Oberligisten ESG Gensungen/Felsberg nach dem 26:22 (11:7)-Sieg gegen den Tabellenvorletzten HSG Kleenheim/Langgöns. Einziger Trost: „Was schließlich zählt, sind die zwei Punkte.“
Es war indes nicht das erste Mal, dass Eidams Mannschaft gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner nachlässig zu Werke ging, was sich diesmal vor allem bei den Aktionen in der Offensive bemerkbar machte. Dass Henrik Naß mit 20 Paraden glänzte, lag nicht nur am Können des HSG-Torwarts, sondern auch an den unplatzierten und bisweilen harmlosen Würfen der Edertaler Angreifer.
Immerhin: Es war nicht alles schlecht bei den Gastgebern . Erik Ullrich beantwortete die Frage, ob er auch ohne die Unterstützung seines verletzten Kollegen Lukas Voß ein wichtiger Faktor werden könnte, auf seine Weise. Der Torwart glänzte mit 19 Paraden. Weil der leicht angeschlagene etatmäßige Kreisläufer Hannes Iffert – ebenso wie Heinrich Wachs – geschont wurde, hatte Nino Jedinak hohe Spielanteile und nutzte seine Chance mit sechs spektakulären Toren. Auch Hannes Friedrich trumpfte phasenweise auf. Zwischen der 15. und 27. Minute erzielte der Halblinke die Treffer zum 7:2, 9:3 und 10:5.
Nach einem spannenden Spiel sah es zu diesem Zeitpunkt nicht aus. Das Bangen begann, als nach einem Treffer des HSG-Halbrechten Cedrick Kollmann der ESG-Vorsprung auf 20:18 geschmolzen war (53.) und wurde erst 69 Sekunden vor Schluss durch den Treffer von Janis Kothe zum 24:21 beendet.
Den mühsam erkämpften Pflichtsieg bewerteten die ESG-Akteure unterschiedlich. Jan Hendrik Otto sprach für die Fraktion der zufriedenen Spieler, indem er das positive Ergebnis über die negative Leistung stellte, während Jannis Kothe stellvertretend für die mit sich hadernden Protagonisten einräumte: „Der Ärger über unsere schwache Leistung ist größer als die Freude über die zwei Punkte.“
Einigkeit herrschte dagegen beim Blick nach vorn. Beim Verfolgerduell in Münster, das am 9. März auf dem Programm steht, muss sich die ESG gewaltig steigern, wenn sie erfolgreich sein will.
ESG: Ullrich (1. – 60., 19 Paraden/22 Gegentore), Kowalski (n.e.); Sonnenschein 3, Pickenhahn, Bitter 1, Schmidt 3, Jedinak 6, Otto 4/1, Gruber 1, Lippold, Potzkai, Kothe 3, Berninger 2, Friedrich 3.
HSG: Naß (20/26), Jakob (n.e.); Höhn 1, Kollmann 3/1, Leger 1, Patt 5, Friedrich 2, Frenko 1, Klein 2, Gast 3, Stoppel 4.
SR: Berst/Sussmann.
Siebenmeter: 1/2:1/3.
Zeitstrafen: 8:8-Min. – Z: 400.