Petterweil – Als Martin Peschke, Trainer des TV Petterweil, seine Kampfansage losließ, konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Doch aus Spaß wurde ernst. Für den heimischen Handball-Regionalligisten ESG Gensungen/Felsberg. Im achten Duell gegen die Südhessen und nach sieben Siegen waren die Edertaler wie vom 44-Jährigen vorausgesagt wirklich „fällig“. Denn der Tabellenfünfte ließ den Worten ihres Coaches Taten folgen und gewann vor heimischem Publikum gegen den Tabellenzweiten mit 35:32 (18:18).
Wie konnte das passieren? „Wir haben in der Abwehr einfach keinen Zugriff bekommen“, begründete ESG-Trainer Fynn Welch die Pleite. Eine wichtige Rolle spielten auch die drei Roten Karten für die Gäste. Besonders die erste. Linksaußen Maximilian Lippold musste bereits nach neun Minuten vom Feld, weil er bei einem Tempogegenstoß seinen Gegenspieler erwischt hatte. Damit schied die Option einer 5:1-Deckung aus. Das war aus nordhessischer Sicht umso ärgerlicher, weil die 6:0-Abwehr nicht funktionierte. Und auch Lukas Voß das Torwartduell mit seinem Kollegen Frederic Becker klar verlor.
Jan Hendrik Otto Sah nach 36 Minuten „rot“, weil er diesen beim Siebenmeter am Kopf traf. Mitten im spielentscheidenden 6:0-Lauf der wie entfesselt aufspielenden Gastgeber vom 19:19 (32.), als Rückraumspieler Kothe zum letzten Mal ausgleichen konnte, zum 26:20 (41.). Gensungen kam mit Petterweils „Schneller Mitte“ genauso wenig klar wie mit dem zweikampfstarken Linkshänder Florian Lars Wassberg (9 Tore), der vom umsichtigen Spielmacher Kofler immer wieder frei gespielt wurde.
Immerhin: Die ESG gab nicht auf. Auch nicht nach Habenichts Treffer zum 26:20 (41.), vielmehr verkürzten Luica Pickenhahn, Hannes Garde und Jannis Kothe nochmal auf 27:26, ehe die Flügelspieler Habenicht (2) und Saam alles klar machten. Nach dem 30:26 (53.) verpuffte auch Schmidts Wurfgewalt. Und Kothes Rote Karte (58.) nach einem Getümmel auf dem Feld wurde zur Randnotiz. „Wahnsinn“, staunte selbst Prophet Peschke nicht schlecht, dass der Bann gegen die Gensunger nun wirklich gebrochen war.
OHM
Gens./Felsberg: Voß, Ullrich; Iffert 6, Seibert, Pickenhahn 2, Bitter 1, Wachs 1, Schmidt 12, Jedinak, Otto 2/1, Lippold 1, Kothe 6, Berninger, Garde 2.
SR: Daniel und Simon Adam.
Siebenmeter: 4/2:4/4.
Zeitstrafen: 6:16-Minuten.
Rote Karte: Lippold (9.), Otto (36.), Kothe (59.).
Quelle: HNA Homepage