In der Rolle des Gejagten bekommt es Oberliga-Tabellenführer Gensungen/Felsberg mit der spielstarken Mannschaft der TSG Münster zu tun (Sa. 19.30 Kreissporthalle Gensungen).
Zehn Spieltage vor Schluss der Handball-Oberliga ist die Sache – mathematisch – klar: Neun Siege und die ESG Gensungen/Felsberg ist bei aktuell drei Punkten Vorsprung durch. Eine Rechnung, die auf dem Feld keineswegs so einfach aufgeht. Denn der Tabellenführer wird (mit Freude) gejagt. Schon am Samstag (19.30 Uhr Kreissporthalle Gensungen) von der TSG Münster, laut ESG-Trainer Kauffeld ein „sehr sehr gefährlicher Gegner.“
Seine Gefährlichkeit liegt hauptsächlich in einer aggressiven Abwehr, die alle Deckungsvarianten drauf hat. Der Mittelblock mit den „Riesen“ Marc Zelser und Klaudio Hranjec agiert eher defensiv, die quirligen „Halben“ dagegen sind ständig auf Ballgewinne aus, um die schnellen Felix Ikenmeyer, der nach einer Verletzung ins Team zurückkehrt, und Benjamin Dautermann per erster und zweiter Welle auf die Reise zu schicken. Im Positionsangriff wird immer wieder der spielstarke Kreisläufer Max Panther gesucht.
Zwar muss Daniel Wernig seit November auf Bastian Schwarz (Knieverletzung) und Stephan Denhard (Sprunggelenksverletzung) verzichten. Doch das wird, so der TSG-Coach, „durch die gute Mannschaftsentwicklung aufgefangen.“ Wofür hauptsächlich der 31-jährige ehemalige Bundesliga-Spieler (DHC Rheinland und TV Hüttenberg) verantwortlich ist, der in der Hinrunde den erkrankten Alexander Adamski ablöste.
Hoffnungsträger Kothe und Gerhold
„Gensungen hat viel zu verlieren, wir nicht“, sieht er die Edertaler unter Druck. Sein Team durch die Ausfälle von Benedikt Hütt und Christoph Koch allerdings keineswegs im Vorteil: „Mit ihnen wussten wir, was auf uns zukommt. Ohne sie müssen wir uns auf neue Lösungen des Gegners einstellen.“ Etwa auf Jannis Kothe, Kandidat für den Mittelblock mit Franco Rossel. Oder auf Mike Gerhold, der nun am Kreis gesetzt ist. Max Lippold hatte bereits in den letzten Spielen als Hütt-Vertreter überzeugt.
„Das sind keine Notlösungen, sondern gute Alternativen“, glaubt Arnd Kauffeld fest daran, die Ausfälle der beiden Leistungsträger kompensieren zu können. Wenn sich denn die Mannschaft ganz auf dieses Heimspiel fokussiert. Und der Versuchung widersteht, noch so einfach anmutende Titelrechnungen aufzustellen.
von Ralf Ohm (HNA)