Das Derby kann kommen. Denn: Rechtzeitig vor dem Nachbarschaftsduell gegen Eintracht Baunatal (Sa. 19.30 Uhr Kreissporthalle Gensungen) hat Aufsteiger ESG Gensungen/Felsberg mit 30:27 (15:16) beim Team HandbALL Lippe II den ersten Sieg in der 3. Handball-Liga eingefahren.
Augustdorf – Entsprechend groß die Erleichterung bei den Edertalern. „Wir sind jetzt in der 3. Liga angekommen“, freute sich Trainer Kauffeld in der Hoffnung auf einen „Türöffner“ für die kommenden Aufgaben, „in die wir gestärkt und selbstbewusst gehen können.“
Zu Beginn des Spiels überwog bei den Gäste noch eine gewisse Nervosität, mit der der ESG-Coach die zahlreichen technischen Fehler zu erklären suchte. Die Folge: Gensungen lief bis zum 7:10 (18.) ständig einem Rückstand hinterher. Dann sorgte eine Auszeit für Beruhigung und Fokussierung in den Edertaler Reihen. Prompt verkürzten Franco Rossel und Mike Gerhold auf 9:10 (21.) und fortan war der Gast auf Augenhöhe. Die Edertaler 6:0-Deckung setzte noch konsequenter nach und Torwart Lauterbach steigerte sich, so dass auch die eigene erste und zweite Welle auf Touren kam.
„Wir müssen daran glauben, dass wir hier gewinnen können“, appellierte Christoph Koch in der Pause an die Siegermentalität seiner Mannschaft. Und ging selbst voran. Im Mittelblock und am Kreis, wo er kaum noch zu halten war. Auch das Wechselspiel mit dem höchst effektiven Mike Gerhold klappte hervorragend.
Trotzdem konnte sich der Gast bis zur 48. Minute (24:24) nicht absetzen. Die Bundesliga-Reserve des TBV Lemgo blieb dran dank ihrer starken rechten Seite mit Shawn Pauly und Hark Hansen, der den kurzfristig ausgefallenen Rechtsaußen Schalles ersetzte sowie aufgrund eines hervorragend aufgelegten Spielmachers Blaauw, der Kreisläufer Oetjen einige Male klug in Szene setzte oder aber selbst torgefährlich war.
„Wir haben trotzdem unseren Stiefel gut runter gespielt“, erklärte Vince Schmidt. Der ESG-Mittelmann zog zusammen mit Jona Gruber klug die Fäden im Angriffsspiel seiner Mannschaft und hatte in der entscheidenden Phase die siegbringende Idee.
Nämlich verstärkt den quirligen Heinrich Wachs, der als Rückraumspieler auf Linksaußen den verletzten Benedikt Hütt vertrat, einzusetzen. Der ließ sich nicht lange bitten und nach dem Wechsel fünf Mal traf. Etwa zum 26:28 (55:32), der Vorentscheidung, und zum 27:30 (59:45), als nun wirklich nichts mehr anbrennen konnte.
Matthias Struck trug‘s mit Fassung. „Wir haben uns gegenüber den ersten beiden Spielen gesteigert, doch das reichte gegen diesen starken Aufsteiger nicht“, sagt der Coach der Gastgeber. Und wertete damit den ersten Saisonsieg der Gensunger noch auf. ohm
Für Gens./Felsberg trafen Rossel (2), Gerhold (3), Wachs (7), Schmidt (5), Otto (3/1), Gruber (2), Feuring (2), Koch (6).