Ein Leben für die Allgemeinheit
Ein Leben für die Heimatstadt
Marianne Pfaff starb im Alter von 91 Jahren
Felsberg Im Alter von 91 Jahren ist Marianne Pfaff verstorben, die viele Verdienste um die Förderung des heimischen Sports, die Dreiburgen-Schule und die Stadt Felsberg hat. Für das Felsberger Urgestein war ein Leben ohne Sport undenkbar. 1946 trat sie dem Turn- und Sportverein Eintracht 1863 bei. Sie spielte Handball, Volleyball und Tischtennis, war Mitbegründerin der Sparte Kinderturnen und Frauenwartin. .
Nach dem Krieg gehörte sie mit 13 weiteren Frauen zu den ersten Damenhandballerinnen der Eintracht, in der seit Januar 1922 Handball gespielt wird. Ihr Vater Konrad, der im April 1945 in einem Feldlazarett starb, war Mitbegründer des Felsberger Handballsports. Marianne Pfaff war das älteste der rund 740 Mitglieder des Traditionsvereins und hat alle Auszeichnungen bis hin zum Ehrenvorstand. Gern erzählte sie, wie man nach dem Krieg mit einem Holzvergaser-Lastwagen zu den Auswärtsspielen bis nach Kassel und Bad Wildungen fuhr. Die Handballerinnen saßen auf Bänken auf der Ladefläche.
Mit ihrem kürzlich verstorbenen langjährigen Lebensgefährten Dieter Clobes versäumte Marianne Pfaff kaum ein Heimspiel der 1990 geründeten Handball-Spielgemeinschaft (HSG) Gensungen/Felsberg, die ab 1997 elf Jahre in der 2. Bundesliga spielte. Auch ihr Sohn Peter und Lebensgefährte Dieter Clobes gehörten zu den HSG-Gründern; waren Jahrzehnte im Vorstand. Marianne Pfaff kümmerte sich viele Jahrzehnte um die Werbung im Handball-Kurier „Hölle Nord”. Sie war mit Brunhilde Schlemmel die treue Seele der Handball-Kasse und begrüßte die Fans persönlich. Die erste Mannschaft begleitete sie bei vielen Auswärtsspielen.
1977 hatte sie von ihrem verstorbenen Mann Walter das Amt des Eintracht-Kassierers übernommen. Jahrzehntelang unterstützte sie den Eintracht-Vorstand, Ministerpräsident Volker Bouffier überreichte ihr die Sportplakette des Landes Hessen.
Die Mutter von zwei Söhnen war auch Trägerin des Ehrenbriefes des Landes Hessen sowie der Sportehrenplakette in Gold der Stadt Felsberg. Für die SPD saß Marianne Pfaff im Stadtparlament und im Ortsbeirat. Sie war unter anderem stellvertretende Ortsvorsteherin. Nach einer Ausbildung bei der Stadtsparkasse und einer Tätigkeit bei der LVA war sie ab 1969 Sekretärin der heutigen Dreiburgen-Schule mit einst bis zu 1200 Schülern. Sie war der „Fan” vieler tausend Schülerinnen und Schüler. Maßgeblich hat sie als erste Sekretärin überhaupt beim Aufbau des Schulbetriebes mitgeholfen. Mit ihrer menschlichen Wärme wurde sie von Lehrern und Schülern gleichermaßen geschätzt und war eine respektierte Institution.