Felsberg – Jan Lasse Otto, Jannis Kothe, Franco Rossel und Nino Jedinak verletzt, dazu Heinrich Wachs und Vince Schmidt nur bedingt einsatzfähig: Nicht nur Pessimisten befürchteten, dass die Erfolgsserie des heimischen Handball-Regionalligisten ESG Gensungen/Felsberg im Spitzenspiel gegen den TV Petterweil reißen könnte. Danach freuten sich die Zweifler, dass sie sich irrten, denn die arg ersatzgeschwächten Edertaler feierten einen 34:29 (17:11)-Sieg.
Die verletzten Akteure wurden nicht vermisst, weil sich die Nachrücker in Topform präsentierten. Allen voran Luca Pickenhahn. Der 19-Jährige glänzte mit einem selbstbewussten Auftritt im linken Rückraum, erzielte sieben Tore selbst und überzeugte auch mit seinem Spielverständnis. „Ich genieße das Vertrauen der Trainer und Mitspieler, die mir manche Fehler verzeihen, sodass ich befreit aufspielen kann“, freute sich Pickenhahn, der als B-Jugendlicher noch für die mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen am Ball war, ehe er zur JSG Dreiburgenstadt wechselte. Nicht der einzige Youngster bei den Gastgebern, der Kostproben seines Talents geben durfte, denn auch Felix Kindl (Rückraum rechts) und Rechtsaußen Hannes Garde hatten reichlich Spielanteile.
„Es freut mich, dass die jungen Spieler das Vertrauen zurückzahlen, das wir ihnen geben“, sagte Fynn Welch. Der ESG-Trainer sprach von einem „guten Spiel“ seiner Mannschaft, monierte jedoch einige Nachlässigkeiten, die sich in der Schlussphase einschlichen. So versäumte es seine Mannschaft, eine klare 31:22-Führung (51.) weiter auszubauen.
Neben Pickenhahn hatten Erik Ullrich, Jona Gruber und Teja Sonnenschein herausragende Auftritte. Ullrich überzeugte mit 16 Paraden, Gruber glänzte als Spielmacher sowie Torschütze, und Sonnenschein traf – ohne Fehlversuch – aus allen Lagen. Der Linksaußen verwertete Grubers Zuspiele aus spitzem Winkel ebenso wie die Gelegenheiten aus der bestens funktionierenden zweiten Welle.
Der Gensunger Erfolg hatte sich schon früh abgezeichnet. Ein 12:6 (19.) schmolz zwar zwischenzeitlich auf 23:19 (42.). Gefährlich nahe kamen die Gäste aus der Wetterau jedoch nie. Deren Trainer war entsprechend unzufrieden. „Viel zu oft haben wir bei unseren Angriffen leichtfertig den Ball verloren, und damit die ESG zur zweiten Welle eingeladen“, monierte Martin Peschke. Und ärgerte sich über die verpasste Chance, diesmal angesichts des personell gebeutelten Gegners, Zählbares aus Gensungen mitzunehmen: „Uns hätte diesmal Normalform gereicht, um die ESG zu bezwingen.“
ESG: Ullrich (1 – 58., 16 Paraden/27 Gegentore), Voß (1/2); Iffert 2, Sonnenschein 7, Kindl 2, Seibert 1, Pickenhahn 7, Bitter 3, Wachs 1, Schmidt 2/1, Gruber 6, Lippold 2, Berninger, Garde 1.
TV: Becker (13/30/1 Tor), Angnes (0/4); Trouvain 1, Pfeiffer 2, Thommessen, Kofler 2, Pape 1, Asam 3, Habenicht 6, Wassberg 6, Tascher 5, Saam, Pletz 2/1.
SR: Feldmann/Parlak.
Siebenmeter: 1/2:1/4.
Zeitstrafen: 12:6-Min. Z: 500.
Quelle: HNA Homepage