Gensungen/Pohlheim – Das bevorstehende und mit Spannung erwartete erste Mal weckt bei Julian Damm durchaus gemischte Erinnerungen. „Die Halle ist der Hammer“, sagt der Kreisläufer. Gemeint ist die Gensunger Kreissporthalle, deren besondere Atmosphäre der Neuzugang bereits „genießen“ durfte. Im Trikot der MT Melsungen II nämlich, als diese in der Saison 2018/19 mit 26:31 bei der ESG Gensungen/Felsberg unterlag. Diesmal wird der 25-Jährige bestimmt freundlicher von den Fans des heimischen Handball-Regionalligisten Publikum empfangen, denn gegen die HSG Pohlheim (Sa. 19.30 Uhr) feiert er seinen Heimeinstand „auf der richtigen Seite“ (Damm).
„Wir können`s kaum erwarten“, sagt der ehemalige Drittliga-Spieler. Dazu hat der überzeugende 32:28-Auftaktsieg beim Meisterschaftsmitkonkurrenten HSG Gr.-Bieberau/Modau ebenso beigetragen wie die Energie, „die wir auf dem Feld und von der Bank aus entfacht haben“. Dieser neue „Teamspirit“ soll nun auch im Hessenduell (gewinnbringend) zum Tragen kommen, der Funke vom Feld auf die Tribüne und zurück überspringen.
Dank des Neuzugangs mit neuen taktischen Optionen. Etwa das Kleingruppenspiel mit zwei Kreisläufern oder auch der Angriff mit vier Rückraumspielern, wobei der Ex-Melsunger dann in die Nahwurfzone auflöst. Geeignet besonders gegen offensive Abwehrreihen, was in Groß-Bieberau schon ganz passabel funktionierte und der Mannschaft wohl auch gegen die Mittelhessen blüht. Trainer Fynn Welch hofft dabei auf eine weitere spielerische Steigerung, „um die freien Räume effektiver zu bespielen und die Tore noch flüssiger herauszuarbeiten.“
Gegen einen Gegner, der mit der Hypothek eines etwas überraschenden Fehlstarts anreist. Für Jannis Kothe keinesfalls ein Vorteil. „Das macht die Aufgabe für uns eher schwerer, denn die werden hochmotiviert sein“, sagt der Felsberger Rückraumrechte, zumal die robuste Deckung der HSG trotz der 20:23-Niederalge gegen Eintracht Baunatal schon sehr gut funktionierte. Im Angriff dagegen machte sich der Ausfall von fünf Spielern (u.a. Spielmacher Friedel und Kreisläufer Hantl) sowie der personelle Schnitt mit neun, meist jungen Neuzugängen durchaus bemerkbar, hakte das Zusammenspiel, fehlten Fluss und Druck.
„Wir sind jetzt breiter aufgestellt, aber einige Talente müssen noch in ihre Rolle hineinwachsen“, erklärt Trainer Mario Weber. Gemeint sind etwa Nachwuchsregisseur Jonathan Martenstein, Kreisläufer Noah Well (beide Mittelhessen Youngsters) und Rechtsaußen Simon Dahlhaus (TV Hüttenberg U 23).
Druck macht der HSG-Coach ihnen vor dem Nordhessen-Trip nicht: „Wir sind hier klarer Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Also können wir frei aufspielen.“ Mit der Maßgabe, die Gastgeber „zu ärgern“. Und in der Hoffnung, dass in der Offensive der Knoten vielleicht doch schon platzt. Das vorausgesetzt, muss Gensungen/Felsberg in diesem brisanten Duell durchaus auf der Hut sein.
Quelle: HNA Homepage