
Gensungen – Die Aufstiegskonkurrenz spekuliert darauf und auch, ein bisschen, der Außenseiter. Dass nämlich der verlustpunktfreie Tabellenführer der Handball-Regionalliga, die ESG Gensungen/Felsberg, angesichts der haushohen Favoritenrolle gegen die HSG Wettenberg (Sa. 19.30 Uhr Kreissporthalle Gensungen) der Versuchung erliegt, das noch sieglose Schlusslicht zu unterschätzen und dabei schon das kommende Spitzenspiel bei der HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim im Blick hat.
Fynn Welch weiß um das Risiko. „Wir werden alles geben,“ verspricht der Edertaler Trainer. Denn: „Im Vorbeigehen ist Wettenberg nicht zu schlagen.“ Außerdem soll den Fans, die die Mannschaft zuletzt in Hüttenberg toll unterstützten, „etwas zurück gegeben werden.“ Da sprang nach schwacher erster Hälfte ein glanzloser Arbeitssieg heraus, so dass auch nach dem siebten Spieltag noch die Null steht. Sehr zur Freude von Julian Damm. „Wir sind auf einem guten Weg“, erklärt der neue Kreisläufer. Weiß aber auch, „dass wir spielerisch noch Luft nach oben haben.“
Das gilt, mehr noch, für den Aufsteiger. Einer durchwachsenen Vorbereitung mit argen Hallenproblemen folgte ein kapitaler Fehlstart. Allerdings mit steigender Tendenz. „Wir werden besser“, betont Dragan Nenad nach der unglücklichen Niederlage gegen Eintracht Baunatal (25:26). Der langjährige Torjäger der Mittelhessen, der in der letzten Spielzeit die Mannschaft von Thorsten Schäfer übernahm und gleich mit ihr souverän aufstieg.
Sie soll nun in fast unveränderter Besetzung das Abenteuer Regionalliga bestehen. Allerdings ohne Kapitän Tom Warnke, denn der ehemalige Hüttenberger Zweitliga-Spieler fällt verletzt die komplette Saison aus. Damit wurde die starke linke Seite mit dem drittligaerfahrenen Jonas Müller gesprengt. Ein Grund, warum sich Wettenberg immer mal wieder unerklärliche und spielentscheidende „Einbrüche“ leistet. Beim Mitaufsteiger Körle/Guxhagen etwa führte das Team nach zwölf Minuten mit 10:0, ehe es am Ende noch mit 27:31 unterging.
Was nichts daran ändert, dass sich der A-Lizenz-Inhaber beim Spitzenreiter durchaus etwas ausrechnet. „Mental im Vorteil“ fördert er bei seinen Spielern den Glauben an eine Überraschung, „wenn wir entsprechend diszipliniert und mit Selbstvertrauen auftreten.“ Derlei Ambitionen sind seinem Kollegen, der möglicherweise auf Jona Gruber und Franco Rossel verzichten muss, gar nicht mal so unrecht. Unterstreichen sie doch die von ihm gepredigte Notwendigkeit, mit voller Konzentration auch gegen den Tabellenletzten, der sicherlich besser ist als seine bisherige Punkteausbeute, ans Werk zu gehen.
Quelle: HNA Homepage