Der Zug nach ganz oben ist für die ESG Gensungen/Felsberg abgefahren. Trotzdem hat der Handball-Oberligist noch Ziele. Den dritten Platz nämlich, wobei ein Sieg gegen Münster (Sa. 19.30 Uhr) Pflicht ist.
Sie hatten zehn Spiele am Stück gewonnen, die Handballer der ESG Gensungen/Felsberg. Und durften vom Aufstieg in die 3. Liga träumen. Dann kam die Weihnachtspause. Dann gab es drei Niederlagen in vier Spielen. Und spätestens nach der 26:28-Derbypleite bei der MT Melsungen II sind alle Hoffnungen geplatzt, noch in den Titelkampf der Oberliga Hessen eingreifen zu können.
Also ist Trainer Arnd Kauffeld vor dem kommenden Spiel gegen die TSG Münster (Sa. 19.30 Uhr) vorrangig als Psychologe gefragt. Muss daran arbeiten, die Enttäuschung zu überwinden. Vielleicht hilft es, den Blick zurück zu vermeiden und sich stattdessen neue Ziele zu setzen. „Wir wollen nun um den dritten Platz kämpfen. Ich hoffe, uns haben die vier freien Trainingstage gut getan. Jedenfalls ist die Stimmung besser als vor dem Spiel in Melsungen“, sagt Kauffeld.
Allerdings ist die personelle Lage weiterhin angespannt. Gegen Münster werden die beiden Kreisläufer Christoph Koch und Maik Gerhold sowie Franco Rossel fehlen. So muss der gelernte Linksaußen Jan Pollmer wieder am Kreis ackern, während Vince Schmidt und Heinrich Wachs die Alternativen im linken Rückraum sind. Aber vermutlich werden Koch, Gerhold und Rossel in der Abwehr noch mehr vermisst als im Angriff.
Auch für die TSG Münster hat das neue Jahr nicht gut angefangen. So steht den vier Niederlagen nur ein Sieg gegenüber. Jens Illner nennt drei Gründe für die Talfahrt. Eine große Bedeutung misst der TSG-Trainer der Verlegung des Spiels gegen Hüttenberg II bei: „Wahrscheinlich hätten wir gegen Hüttenberg gewonnen und dann wären wir mit einer besseren Ausgangsposition in die folgenden Spiele gegangen.“ Dazu kommt Verletzungspech. Besonders der vorübergehende Ausfall von Marc Zelser hat der Mannschaft weh getan. Und schließlich sitzt dem Team die Angst bzw. das Abstiegsgespenst im Nacken.
In Gensungen wird Zelser allerdings wieder dabei sein, während Daniel Nagy Vaterfreuden entgegensieht. Und verständlicherweise einem ungarischen Kreißsaal der Gensunger Kreissporthalle den Vorzug gibt.
von Gerd Brehm (HNA)