Benedikt Hütt mit reichlich Drittliga-Erfahrung
Gensungen – Die Frage lautet: Was haben Benedikt Hütt, Marc Lauterbach sowie die in dieser Saison kurzfristig reaktivierten Jan-Hendrik Walther und Stefan Untermann gemeinsam außer dass sie alle das Trikot der ESG Gensungen/Felsberg tragen? Die Antwort: Sie stiegen mit den Handballern aus dem Edertal 2013 aus der 3. Liga ab und in diesem Jahr als Hessenmeister (wohl) wieder auf.
Machten also ihre kollektiven Fauxpas wett, kehrten mit der ESG dahin zurück, wo der Traditionsclub seit dem Ende seines Höhenflugs 2008, dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, zuhause war. An dem wiederum hatte der heutige Trainer Arnd Kauffeld, der von 1994 bis 2004 für die Gensunger am Kreis wirbelte, tatkräftig mitgewirkt.
Der dienstälteste Spieler Benedikt Hütt – seit 2005 im Verein – machte alle fünf Drittliga-Jahre mit. „Mit dem Abstieg hatte keiner gerechnet. Wir sind in dieser Saison einfach zu spät aufgewacht“, erinnert sich der 32-Jährige. Letztlich nutzte auch der Rücktritt von Trainer Dragos Negovan, in den letzten Spielen ersetzt durch Arnd Kauffeld, nichts mehr. Selbst der reaktivierte Carsten Göbel konnte den Untergang nicht verhindern.
Der war umso überraschender, als die Gensunger in der Regionalliga Südwest (2008/2009 und 2009/2010) sowie in der 3. Liga Ost (2010 bis 2013) richtig gut mitmischten, in den ersten drei Jahren als Dritter und Zweiter sogar wieder an der Zweitklassigkeit schnuppern durften. Es folgte der neunte und der Absturz auf den 14. Rang.
Ins kollektive Gensunger Gedächtnis hatte sich besonders das 20:20-Remis am letzten Spieltag in Auerbach gebrannt. Die Dramatik, die Tragik, die Tränen vieler mitgereister Fans, weil ein einziges Tor bzw. ein einziges nicht gepfiffenes Foul (beim letzten Wurf von Carsten Göbel) über das Gensunger Schicksal (mit-)entschied. „Wir kommen zurück“, sagte damals Sponsor und Vorstandsmitglied Reinhard Stieglitz. Es klang trotzig, doch er sollte (wenn der DHB mitspielt) Recht behalten.
Von Ralf Ohm (HNA)