Es war ein Einstand der besonderen Art. Erst die Nase vorn, dann auf Augenhöhe, schließlich dezimiert und am Ende nicht zuletzt deshalb auf der Verliererstraße: Die ESG Gensungen/Felsberg brachte in ihrem ersten Spiel in der 3. Liga bei der SG Schalksmühle/Halver den Favoriten ins Wanken, doch der fiel nicht. Hatte den längeren Atem und setzte sich mit 29:23 (14:11) durch.
Halver – „Zu hoch“, befand ESG-Trainer Kauffeld, „denn das Spiel hätte auch einen anderen Verlauf nehmen können.“ Der nicht unerheblich durch die enge Regelauslegung der Schiedsrichter beeinflusst wurde. Zwar gelangen Jannis Kothe die ersten beiden Gensunger Drittliga-Treffer, doch nach seinem dritten zum 2:5 (6.) kassierte der Aufbauspieler zwei Zeitstrafen kurz hintereinander (14.), so dass ihn Arnd Kauffeld bereits nach einer Viertelstunde „schonen“ musste.
Das wirkte sich insbesondere auf den bis dahin gut funktionierenden ESG-Angriff aus. Ohne Linkshänder im Rückraum fehlte der Druck aus der zweiten Reihe. Und als dann auch noch die Gastgeber eine 3:3-Deckung aus dem Hut zauberten, war‘s um die Edertaler geschehen. „Damit kamen wir nicht zurecht“, bekannte Gensungens Trainer.
So wurde aus einem 6:9 (19.) ein 10:9 (26.), brachte ein weiterer 4:0-Lauf der SG die Sauerländer mit 15:11 in Führung (31.). Dabei war insbesondere Christian Klasmann nicht zu halten, der klug seine Außen Tobias Schetters und Moritz Frenzel einsetzte oder selbst sicher aus dem Rückraum traf.
Die Vorentscheidung bahnte sich nach 39 Minuten an. Nicht nur dass Brian Gipperich zum 18:12 traf, auch Gensungens Kapitän Christoph Koch hatte kurz zuvor wegen eines vermeintlichen Fouls die Rote Karte gesehen. Doch die Gäste kamen noch mal zurück. Sogar nach dem mit der dritten Zeitstrafe für Franco Rossel (42.) der komplette Mittelblock der 6:0-Deckung weggebrochen war. Denn Torwart Lauterbach hielt seine Mannschaft im Spiel und der starke Heinrich Wachs sowie Vince Schmidt verkürzten auf 19:18 (48.).
Doch dann ging den Edertalern der Sprit aus bzw. die Kraft verloren. Zu den Disqualifikationen kamen die Verletzungen von Linksaußen Hütt (Adduktoren) und Rückraumspieler Schmidt (umgeknickt), was insbesondere in der Abwehr nicht mehr kompensieren war. Angesichts eines Gegners, der den Braten roch und den schwer erkämpften, Sieg nach Hause brachte.
Für die ESG trafen Rossel (2), Gerhold (1), Wachs (5), Schmidt (2), Otto (4/1), Gruber (3), Koch (1), Kothe (3) und Bieber (2/1).
von Ralf Ohm (HNA)