OBERLIGA – Gensunger Heimpremiere gegen angeschlagene Offenbacher
Gensungen – Die Zeit des Darbens ist vorbei. Mehr als vier Monate konnten die Handballfans im Edertal ihre Jungs allenfalls im Training beobachten. Nun präsentiert sich die „neue“ ESG Gensungen/Felsberg endlich wieder im Meisterschaftsmodus in der Kreissporthalle, wo am Samstag (Anwurf 19.30 Uhr) Oberliga-Konkurrent TSG Offenbach-Bürgel zu Gast ist.
Wobei die „neue“ ESG zumindest personell fast die alte ist. Der Stamm ist geblieben, wurde ergänzt (etwa durch Linkshänder Yannik Bitter, Kreisläufer Jan Magnus Berninger) und verjüngt durch eigene Talente, wobei Luca Pickenhahn bereits in der letzten Saison Oberliga-Luft schnupperte.
Einen zentralen Wechsel gab es allerdings: Erik Ullrich ersetzt Marc Lauterbach im Tor, der beim 36:27-Auftakterfolg in Bruchköbel einen vielversprechenden Einstand feierte. „Auf gutem Weg“ wähnt Frank Eidam den Ex-Berliner, der sich in der Vorbereitung stetig gesteigert habe. Trotzdem will sich der ESG-Trainer nicht auf eine klare Nummer eins im Tor festlegen. Prädestiniert für einen Einsatz wäre eigentlich Lukas Voß, der Held des 27:24-Heimsieges gegen die Südhessen in der letzten Saison mit 17 Paraden in der zweiten Halbzeit (bei zehn Gegentoren).
Allerdings: Der aktuelle Gegner stellt sich in der Neuauflage des fast immer hart umkämpften Duells runderneuert und aufgrund von Verletzungen arg dezimiert vor. „Diesmal haben wir andere Ziele für die Partie in Gensungen“, sagt TSG-Trainer Marko Sokicic. Gemeint sind bescheidenere, etwa „sich so gut wie möglich aus der Affäre ziehen“.
Nach dem Abgang bzw. Rücktritt von vier Leistungsträgern (Acic, Kretschmann, Hoppenstaedt und Wagenknecht) steht der 33-jährige Kroate vor einem personellen Umbruch, der dadurch erschwert wird, dass zwei potenzielle Nachfolger langfristig ausfallen. Rückkehrer Tobias Lehmann (Kreuzbandriss) etwa, so dass Moritz Kosch der einzige Mittelmann im Kader ist. Und Nikolas Robinson, der US-Nationaltorwart, für den die Saison nach seinem Wechsel vom TuS Dotzheim krankheitsbedingt bereits gelaufen ist. Also muss der TSG-Coach auf das unerfahrene Duo Deiseroth/Kaiser setzen.
Auch im linken Rückraum der Offenbacher sieht‘s personell mau aus. Routinier Nils Lenort ist nach seinem Achillessehnenriss zwar wieder im Training aber noch nicht einsatzfähig, Leon Eck (umgeknickt) angeschlagen. Da muten zwei durchschlagskräftige Linkshänder im rechten Rückraum – Timo Kaiser und Timo Cohen – schon fast luxuriös an. Zumal in Verbindung mit zwei trickreichen Rechtsaußen (Jona Röll, Christopher Hofmann).
Also dürfte von dieser torgefährlichen rechten Seite plus Kreisläufer Jannik Hoffmann für Gensungen die meiste Gefahr ausgehen. Das weiß auch der Edertaler Coach und wird seine Abwehr entsprechend einstellen. Priorität habe indes, „dass wir unser eigenes Spiel durchsetzen“ (Eidam). Also so viele Angriffe wie möglich fliegen, das Tempo 60 Minuten hoch halten. Auch indem er seinen kompletten Kader ausschöpft. Die Fans sind gespannt. Und freuen sich drauf.
HINTERGRUND
Münster mausert sich mit Torwart Jepsen zum Aufstiegskandidaten
Ein Aufsteiger steigt in den Kreis der Aufstiegsanwärter der Handball-Oberliga auf. Spätestens mit der Verpflichtung von Bundesliga-Torwart Johannes Jepsen kurz vor Saisonbeginn nach viermonatigen Verhandlungen ist mit der TSG Münster zu rechnen. Der Aufstiegsgarant des ThSV Eisenach begann seine Profilaufbahn 2018 bei der SG Flensburg-Handewitt, bevor er 2019 zum TuS N-Lübbecke und 2021 an die Wartburg wechselte. Zuvor hatte die TSG mit Jonas Ulshöfer (Eisenach), Flo Niclas (HSG Polheim) und Fin Welkenbach (TuS Dotzheim) bereits drei Spieler aus höheren Klassen geholt. Alle vier waren im ersten Spiel auf der Platte. Ein 46:20-Kantersieg gegen die HSG Großenlüder Hainzell, der dem Team von Daniel Wernig gleich mal die Tabellenführung bescherte.
Quelle: HNA Homepage