Souverän, aber glanzlos: Die ESG Gensungen/Felsberg hat mit einem 30:20-Sieg gegen die HSG Kleenheim-Langgöns die Tabellenführung in der Handball-Oberliga untermauert.
Gensungen – Was tun gegen eine Mannschaft, die nur auf Schadensbegrenzung aus ist? Die aufreizend lange Angriffe fährt, um das Tempo aus der Partie zu nehmen? Die sich als Spielverderber entpuppt? Die ESG Gensungen/Felsberg hatte die Antwort. Begann, für den heimischen Handball-Oberligisten durchaus unüblich, mit einer 5:1-Deckung. Und dem vorgezogenen Jona Gruber, der der HSG Kleenheim-Langgöns als Ballklauer einen Strich durch die Rechnung machte.
„Wir wollten den Gegner sofort unter Druck setzen“, erklärte der agile Spielmacher. Das klappte. Dergestalt, dass die Gastgeber aus einem 0:1-Rückstand (2.) einen 5:1-Vorsprung (7.) machten. Dann im gewohnten 6:0-Modus Beton anrührten und über einen 5:0-Lauf schon zur Pause davonzogen. Der Rest war Formsache, die Ausbeute ein 30:20 (18:9)-Erfolg, der Trainer Eidam aber keineswegs zufrieden stellte.
20 Gegentore waren ihm ihn angesichts der großen Rückraumprobleme der Mittelhessen „zuviel“. Zurückzuführen auf „Nachlässigkeiten und nachlassende Aggressivität“ seiner Dfensivabteilung. In der eigenen Offensive fand der ESG-Coach noch mehr Haare in der Suppe: „Wir sind im Positionsangriff gegen die offensive Kleenheimer Deckung nicht ins Tempo gekommen, haben uns zu oft festmachen lassen.“
Dass das nicht ins Gewicht fiel, war vor der Pause Heinrich Wachs zu verdanken. Der Rückraumspieler, der mutig in die Lücken der 3:2:1-Abwehr der Gäste stieß und die Gegenspieler wie lästige Fliegen abschüttelte. Und der unwiderstehlichen ersten und zweiten Welle des Tabellenführers. „Die verschafft uns den nötigen Flow“, erklärt Jona G ruber, der Taktgeber und Steuermann beim genau abgestimmten Umschaltspiel.Als Tempogegenstoßspezialist entpuppt sich dabei mittlerweile einer, der eigentlich für Tore aus der zweiten Reihe zuständig ist. Janis Kothe nämlich, dessen „Dynamik“ Frank Eidam lobt. Wenn der Linkshänder entsprechend geholt wird, was Nebenmann Gruber immer besser gelingt.
Der Rückraumrechte war es auch, der seine Mannschaft nach einer Kunstpause zwischen der 44. (25:12) und 49. Minute (53.) mit seinen Toren wieder halbwegs auf Kurs brachte. NachStandpauke seines Trainers, der die Undiszipliniertheiten in seinem Angriff kritisierte. „Wir haben zu früh und viel zu unvorbereitet abgeschlossen“, rügte der 40-Jährige.
Ein Malheur, kurzfristig abgestellt, aber keineswegs abgehakt, genauso wenig wie die weiteren Kritikpunkte des Coaches. Dem geht‘s um eine Weiterentwicklung der Mannschaft, um Feinjustierung, die sie noch besser macht. Denn: „Es kommen auch noch andere, schwerere Gegner.“ Schon bald. Erst Petterweil, die Überraschungsmannschaft. Und dann die MT II, Mitbewerber um den Aufstieg.
Quelle: HNA Homepage