Gensungen – Es war die erste richtig große Herausforderung der laufenden Oberliga-Spielzeit. Die erwartete Nagelprobe für die bis dahin in fünf Spielen fünf Mal siegreichen Handballer der ESG Gensungen/Felsberg. Und sie haben haben sie in den Sand gesetzt. Mit 23:25 (12:13) gegen die TSG Münster verloren, statt den angepeilten sechsten Erfolg in Serie zu feiern.
Das saß. „Frustrierend“ fand Mittelmann Jona Gruber die erste Saisonschlappe. Umso mehr als seine Mannschaft nach einem 5:0-Lauf zum 19:15 (45.) nach zähem Ringen doch noch auf die Siegerstraße einzubiegen schien. Denkste! Münsters Rückraumrechter Schwarz hielt seine Mannschaft mit seinen Toren aus der zweiten Reihe im Spiel. Und beim 20:17 (47.) kam er doch noch: Johannes Jepsen,
Eisenachs Aufstiegsgarant und Münsters prominentester Neuzugang, der den zuvor durchaus überzeugenden Fin Welkenbach im TSG-Tor ablöste. „Das hat uns noch mal einen Push gegeben“, beschrieb Trainer Daniel Wernig diesen spielentscheidenden Wechseleffekt. Denn: Der Medizinstudent ließ nur noch drei Treffer zu, parierte freie Bälle von Jan-Hendrik Otto, Jannis Kothe und seinem ehemaligen Mannschaftskameraden Hannes Iffert (Jepsen: „Ich weiß natürlich, was er in solch‘ einer Situation gerne macht“). Avancierte damit zum „Faktor“ (Jona Gruber), zum Matchwinner, stahl seinem Gensunger Kollegen Lukas Voß die Show.
Der, ebenfalls eingewechselt (31.), hatte nämlich mit seinen Paraden dafür gesorgt, dass sich die Edertaler endlich etwas freispielen und kurzzeitig am Sieg schnuppern konnten. Bis zur letzten ESG-Führung, dem 22:21 durch Heinrich wachs (55.). Danach zählte der agile Kreisläufer Nino Jedinak „vier technische Fehler“ auf, „mit denen wir uns selbst um den Erfolg gebracht haben.“
Trotzdem. Irgendwie symptomatisch war das tragische Ende schon. Hatte sich quasi angebahnt. In einem Spiel, in dem die Gastgeber nie ihr Tempospiel aufziehen konnten, weil es der taktisch hervorragend eingestellte Gast clever unterband. Und so ganz auf seinen Positionsangriff angewiesen waren, der sich gegen die 5:1-Deckung der Südhessen richtig schwer tat. Von Anfang an. Nur ein Feldtor nach zehn Minuten und ganz zwei in der gesamten ersten Hälfte aus der sonst so berüchtigten ersten und zweiten Welle erstaunten nicht nur die 400 Zuschauer.
„Wir sind nie so richtig ins Rollen gekommen“, gestand Trainer Frank Eidam, „und haben im gebundenen Spiel viele Entscheidungen falsch getroffen.“ Damit hatte der Gegner sein Konzept durchgebracht, die Gensunger ihres nicht. Und ein anderes, funktionsfähiges hatten sie diesmal nicht. Auch weil der Respekt vor einem wie Johannes Jepsen wohl etwas zu groß war.
ESG: Ullrich (4 Paraden/13 Gegentore), Voß (ab 31., 10/12); Iffert 1, Bitter, Wachs 1, Schmidt 7, Jedinak 3/1, Otto 3, Jakobi, Gruber 2, Lippold 1, Kothe 5, Berninger.
TSG: Welkenbach (9/20), Jepsen (ab 47., 5/3); Müller 1, Hranjec 2, Schwarz 3, Ulshöfer 5, Friemann 5, Ikenmeyer 4, Gonzalez Borja, Heller, Gerntke 1, Liebeck 2, Fegert 2/2, Niclas.
SR: Berst/Sussmann.
Siebenmeter: 3/1:2/2.
Zeitstrafen: 6:10-Min.
Quelle: HNA Homepage