Gensungen – Sie sind noch einmal davongekommen. Bei der Generalprobe vor den Wochen der Wahrheit klappte lange gar nichts, ehe sich die Handballer der ESG Gensungen/Felsberg zusammenrissen. Und beim 27:24 (13:16) gegen die HSG Hanau II doch noch auf der Siegerstraße einbogen.
„Das war ein schreckliches Spiel“, ärgerte sich Frank Eidam, um sich später ein wenig zu korrigieren: „In der ersten Halbzeit war es fürchterlich.“ In einer Halbzeit, in der der ESG-Trainer seine Mannschaft nicht wiedererkannte.
Vom Torwart bis zum Linksaußen: Zunächst gab es keine Lichtblicke. Erik Ullrich machte bei einigen der zwölf Gegentore, die er in seiner 22 Minuten dauernden Einsatz hinnehmen musste, keine glückliche Figur. Die Abwehr verhielt sich passiv und schaute sich gelassen an, wie Phillip Busse aus dem linken Rückraum in dieser Zeit sieben Tore erzielte. Und das Angriffsspiel war von technischen Fehlern, vergebenen Großchancen und fehlendem Kreisspiel geprägt. Die logische Folge: Beim 8:14 (23.) sahen die favorisierten Gastgeber wie der Verlierer aus.
„Auch die Laufwege stimmten nicht“, analysierte Hannes Iffert, der aber pünktlich mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit zu den Spielern gehörte, die in der Lage waren, den Schalter umzulegen. Der Kreisläufer und Jona Gruber bildeten nun einen schier unüberwindbaren Mittelblock, und Lukas Voß brachte Torjäger Busse, Max Moock, Markus Kirchherr und deren Mitspieler mit fantastischen Paraden zur Verzweiflung. Gruber (als Spielmacher) und Iffert (nun stets präsent am Kreis) brachten auch die Offensive in Schwung und wurden dabei vor allem von Vince Schmidt und Jan Hendrik Otto unterstützt. Dagegen knüpften Heinrich Wachs und Maximilian Lippold weiterhin nicht an ihre Normalform an.
Auch Jannis Kothe hatte sich den Abend anders vorgestellt. Zunächst fand der in den vergangenen Wochen überragende Halbrechte nicht ins Spiel, dann hatte ein Zusammenprall mit Moock schmerzhafte Folgen. Als die ESG ihre Aufholjagd startete, machten sich Kothe und Meinhard Rudolff auf den Weg in die Kabine, wo der Mannschaftsarzt die aufgeplatzte Unterlippe des 28-Jährigen nähte.
Trotzdem. Es reichte. Zum dritten Heimsieg, was einem 9:1-Lauf zwischen der 37. und 52. Minute zu verdanken war. Otto (3), Teja Sonnenschein, Schmidt, Gruber, Iffert (2) und Lippold wandelten dabei einen 15:19-Rückstand in eine 24:20-Führung um. Das war der Grundstein für den Sieg, nach dem es allzu lange nicht ausgesehen hatte.
ESG: Ullrich (1. – 22.,4 Paraden/12 Gegentore), Voß (12/12); Iffert 3, Sonnenschein 2, Bitter, Wachs 2, Schmidt 7/1, Jedinak, Otto 6, Gruber 3, Lippold 2, Kothe 2, Berninger, Friedrich.
HSG: Scholz (14/27), Gronostay (n. e.); Scholl 4, Moock 3, Hein 5, Steiner 1, Grefing, Mesika, Kirchherr 2, Graichen 1, Busse 8/3.
SR: Mäkitalo/Schäfer.
Siebenmeter: 1/2:3/7.
Zeitstrafen: 10:6-Min. – Z.: 400.
Quelle: HNA Homepage