Sie haben sich wohl zu sicher gefühlt, die Handballer der ESG Gensungen/Felsberg: Trotz einer 18:10-Führung musste sich der heimische Handball-Oberligist bei der SG BW Babenhausen mit 29:30 geschlagen geben.
Es geht, zum Edertaler Leidwesen, auch umgekehrt. Hatte die ESG Gensungen/Felsberg in der Hinrunde der Handball-Oberliga durch einige eindrucksvolle Aufholjagden für Furore und gegnerisches Staunen gesorgt, ging nun bei der SG BW Babenhausen der Schuss nach hinten los. Mit 18:11 hatten die Gäste zur Pause geführt, um schließlich mit einer 29:30-Niederlage die Heimfahrt antreten zu müssen.
„Richtig bitter“ fand das ESG-Trainer Arnd Kauffeld, zumal seine Mannschaft drei Minuten vor Schluss erneut mit zwei Toren vorne lag. Jan Hendrik Otto und Benedikt Hütt hatten einen 29:27-Vorsprung herausgeworfen, der jedoch das Ende der Gensunger Herrlichkeit markierte. In Unterzahl (Zeitstrafe für Otto), die den ESG-Coach zwang, die wirksame Manndeckung gegen BW-Wirbelwind Brandt aufzuheben, musste der Gast die Südhessen ziehen lassen. Felix Mann und Markus Kirchherr (2) drehten das Blatt.
Danach hatte es nach 29 Minuten keineswegs ausgesehen. Da hatten der Tabellendritte mit 18:10 geführt und den Gastgeber phasenweise vorgeführt. Die 6:0-Abwehr mit den Rückkehrern Christoph Koch und Maik Gerhold im Mittelblock stand sicher und in der Offensive wurden die Angriffe vorbildlich ausgespielt. Im Abschluss wussten insbesondere die Rückraumspieler Franco Rossel und Heinrich Wachs zu überzeugen. Die Folge: Zur Pause deutete alles auf Gensungens 14. Saisonsieg hin.
Nach 39 Minuten allerdings nicht mehr, denn mit einem 7:0-Lauf waren die Schulz-Schützlinge wieder auf 17:18 heran gekommen. Sie hatten auf eine offensive 3:2:1-Deckung umgestellt, die den Kauffeld-Schützlingen genauso viel Probleme bereitete, wie ihrer eigenen Defensive die Wackler von Simon Brandt und Lukas Schmitt, der in dieser Phase zwei Zeitstrafen (gegen Cornelius Feuring und Chr. Koch) provozierte. Immerhin: Diesem Ansturm hielt die ESG stand, dem nächsten in der Schlussphase nicht.
von Ralf Ohm (HNA)