Fast immer absolviert der Handball-Regionalligist ESG Gensungen/Felsberg seine Heimspiele samstags ab 19.30 Uhr. Doch nun gibt es eine der wenigen Ausnahmen, denn die Begegnung mit der HSG Pohlheim findet auf Wunsch der Gäste bereits heute statt (20 Uhr, Kreissporthalle).
Es ist der Auftakt der Rückrunde, in der die ESG eine bemerkenswerte Serie fortsetzen will. In der Hinrunde hatte der Tabellenzweite sechs Auftritte in der heimischen Kreissporthalle, und die Bilanz ist makellos: Sechs Spiele, sechs Siege, 196:156 Tore. Obwohl die Edertaler nie in Bestbesetzung antreten konnten, waren die Erfolge – vom 28:27 gegen die TSG Offenbach-Bürgel einmal abgesehen – stets ungefährdet.
Fynn Welch zählt nur ungern die erkrankten und verletzten Akteure auf, weil er nicht in den Verdacht geraten will, schon vor dem Spiel eine Ausrede für einen potenziellen schwachen Auftritt seiner Mannschaft zu haben. Doch die Personalnot wird immer krasser. Zu den fünf Stammspielern, die am vergangenen Sonntag beim 34:30-Sieg bei der HSG Kleenheim/Langgöns fehlten, gesellen sich nun auch noch Torwart Lukas Voß sowie der Abwehrchef und Kreisläufer Hannes Iffert. Umso bemerkenswerter ist es, dass es der Mannschaft häufig gelingt, soviel Unheil zu kompensieren.
Für den Fall, dass es in der Abwehr Abstimmungsprobleme geben wird, bittet Welch schonmal um Nachsicht. „Die notwendigen Absprachen bei der Abwehrarbeit lassen sich bei soviel fehlenden Spielern nur bedingt trainieren“, klagt der Trainer, der hinzufügt: „Gegen die HSG Pohlheim müssen wir es hinkriegen, im Angriff den Ball laufen zu lassen. Ansonsten ist die starke Pohlheimer Abwehr nur schwer zu überwinden.“
„Wir haben den nötigen Umbruch besser hinbekommen als wir vermutet hatten“, sagt Mario Weber. Der Trainer, der mit dem aktuell belegten sechsten Tabellenplatz zufrieden ist, lobt besonders das Engagement seiner Spieler bei der Abwehrarbeit. Dass die 3:2:1-Formation der HSG stabilisiert wurde, lässt sich auch an den folgenden Zahlen ablesen. 337 Gegentore sind der zweitbeste Wert knapp hinter Tabellenführer Münster. Für die erfreuliche Bilanz sind hauptsächlich die Abwehrstrategen Christoph Träger, Pascal Ohrisch-Then und Lukas Happel verantwortlich, während das Angriffsspiel unverändert von Leon Friedl (Rückraum Mitte) und Torben Weinandt (Rückraum links) geprägt wird.
Weber, der als Spieler und Trainer schon etliche Male in der Kreissporthalle zu Gast war, weiß um die Heimstärke der Edertaler. Trotz der insgesamt bisher zufriedenstellend verlaufenen Saison sieht der Coach sein Team in der Außenseiterrolle.
Diese Einschätzung wird auch durch das Resultat des Hinspiels untermauert. Zum Saisonauftakt feierte die ESG einen 25:20-Auswärtssieg in Pohlheim.
GERD BREHM
Quelle: HNA Homepage