Die spannende Frage lautet: Wie wird die ESG Gensungen/Felsberg auf die 29:34-Pleite gegen Umstadt mit anschließender Standpauke ihres Trainers reagieren?
„Rückschritt oder Hallo-Wach-Effekt“, wie Arnd Kauffeld die Alternativen beschreibt. Für die Antwort bietet sich das Spiel bei der SG RW Babenhausen (So. 18 Uhr) geradezu an. Eine echte Herausforderung nämlich, hat sich doch der Gastgeber, wie Benedikt Hütt warnt, im Laufe der Saison als „mega unangenehmer Gegner“ für die Konkurrenz entpuppt. „Die sind bissig und heiß“, weiß der ESG-Linksaußen, was da auf den heimischen Handball-Oberligisten zukommt.
„Wir wollen die letzten vier Spiele weiter Gas geben“, bestätigt Oliver Schulz. Zum einen ist trotz ausgeglichenen Punktekontos der Klassenerhalt noch nicht ganz in trockenen Tüchern, zum andern der erfolgreiche SG-Trainer, in der fünften Saison in Babenhausen auf der Bank, auf Abschiedstournee. Der 37-Jährige wird in der kommenden Saison den Drittligisten Hanau trainieren. Sein Nachlass: die wahrscheinlich beste Oberliga-Platzierung seit dem Aufstieg 2016.
Was nach dem Fehlstart kaum zu erwarten war. Doch dann fing sich die Mannschaft. 4:12-Punkte folgten 18:10-Zähler, was der Macher gar nicht so recht erklären kann. Schließlich muss er immer noch (bis zum Ende der Saison) auf Stefan Hollnack, Rodriguez da Silva, Moritz Kohl und Luca Mai verzichten. Dafür kehrte Felix Mann nach seinem Auslandsaufenthalt zurück und schlug gleich ganz prächtig (als Rechtsaußen) ein.
Geprägt wird das Spiel der Südhessen von Regisseur Simon Brandt und von Linksaußen Lucas Eisenhuth, der fast die Hälfte aller Tore (254 von 603) der Mannschaft erzielte. Allerdings, warnt der ESG-Coach, wäre es „fatal“, den Tabellenachten auf diese beiden Leistungsträger zu reduzieren. Dazu sind die Rückraumspieler Markus Kirchherr, Robin Drews oder auch Kreisläufer Paul Raschke zu stark.
Sie (alle) an die Kette zu legen, wäre der Schlüssel zur Wiedergutmachung. Wenn es denn den Edertalern mal wieder gelingt, den Gegner besser zu stellen und die gefährlichen Räume dank hoher Beweglichkeit frühzeitig zu besetzen. Genau daran hat es laut Arnd Kauffeld zuletzt gehapert. Der setzt in Babenhausen auf eine 6:0-Deckung. Und kann dabei möglicherweise wieder auf seinen Standard-Doppelblock zurück greifen. Maik Gerhold und Christoph Koch sind zwar noch nicht 100-prozentig fit, aber schon wieder im Training. Und bereit. Was die Hoffnung auf eine Gensunger Antwort nährt, dass die Spieler aus ihren Fehlern gelernt haben.