Souverän, souveräner – ESG Gensungen/Felsberg: Die Edertaler zeigten der HSG Baunatal in der Handball-Oberliga der Männer schonungslos die Grenzen auf. Und waren beim 33:15 (17:7) im Vergleich Drittliga-Absteiger gegen Landesliga-Aufsteiger vor 450 Zuschauern derart überlegen, dass aus dem Nachbarschaftsduell eine Partie ohne Derbycharakter wurde.
Gensungen – Wie klar die Verhältnisse waren, belegt die erste Auszeit, die HSG-Trainer Mike Fuhrig schon nach dreieinhalb Minuten nehmen musste. Bis dahin biss sich sein Team die Zähne aus am überragenden ESG-Mittelblock mit Hannes Iffert und Jannis Kothe. Daneben verrichtete der neue Kapitän Jona Gruber auch angeschlagen konsequent seinen Dienst. Torhüter Marc Lauterbach hielt die wenigen Bälle und schickte seine Vorderleute mit seinen Harpunen auf den Weg. Und die schlossen durch Kothe, Maximilian Lippold (2), Heinrich Wachs und Jan-Hendrik Otto eiskalt über die erste und zweite Welle zum 5:0 ab.
„Wir wollten ihnen schnell zeigen, dass hier nichts zu holen ist. Dieser Erfolg tut uns allen gut und ist auch für die Fans sehr wichtig“, betonte Otto. Wohlwissend, dass die Zuschauer nach nur zwei Siegen in den 14 Drittliga-Partien in der vergangenen Saison diesmal einen entspannten Abend verleben durften. Jedoch einen mit viel spielerischer Klasse.
Blindes Verständnis etwa boten Linksaußen Lippold und Edeltechniker Wachs bei dessen Treffer zum 8:1 (11.). 14 Minuten dauerte es, ehe Baunatals Torwart Max Henkel erstmals eine Hand an den Ball bekam. Da fingen die Gastgeber bereits an, munter durchzuwechseln. Auch die Männer von der Bank ließen nichts anbrennen. Hannes Friedrich nahm sich gleich zwei Würfe, zwei Tore – 13:3 (18.). „Hannes muss einfach nur knallen“, sagte ESG-Coach Frank Eidam. Der seinen Worten Taten folgen ließ, dass er die Jüngeren voran bringen möchte. So bekam Eigengewächs Hannes Gümpel nach seinem ersten Oberliga-Tor zum 16:7 (27.) das „Lächeln nicht mehr aus seinem Gesicht.“
Nur neun Abschlüsse gestattete Gensungen dem hoffnungslos überforderten Neuling bis zur Pause. Hinzu kamen drei Siebenmeter, von den der eingewechselte Lukas Voß einen von Adrian Rudolph parierte. Womit der 2,03 m Hüne weiter zu wachsen schien, denn im zweiten Durchgang trieb er vom Punkt auch Marvin Heidig (32.), Jannis Kiekel (42.) und nochmals Rudolph (50.) zur Verzweiflung. Das rundete die Vorstellung des Teams im Team ab. Denn Zerberus Lauterbach traf selbst zum 20:7 (34.). Da trägt die Zusammenarbeit mit dem neuen Torwarttrainer Sascha Kurzrock bereits Früchte, der seine Mannen von der Außenlinie zu Höchstleistungen antrieb.
„Die Mannschaft bringt eine hohe Eigenmotivation mit und trifft kluge Entscheidungen“, lobte Frank Eidam, der dennoch einmal eingreifen musste. Denn trotz guter Szenen der zweiten Garde ging die erste Phase im zweiten Durchgang mit 6:5 an die Gäste, die auf 23:13 verkürzten (43.). Kurzzeitig blitzte dabei der Spielwitz von Christian Vogt auf. Die Reaktion von Eidam auf etwas „Larifari“: Der Trainer brachte mit den Außen Otto und Lippold sowie Kreisläufer Iffert und Spielmacher Gruber die erste Garnitur zurück.
Zum Leidwesen etwa von Baunatals Tim Range, der an Iffert förmlich abprallte und in den Augen des Zweitliga erprobten Neuzugangs ablesen konnte, dass es für die Gäste nichts zu holen gibt. Mit 10:2 ging auch die Schlussphase an die ESG. „In der Landesliga haben wir die Mannschaften überrannt. Jetzt sind die Gegner größer und können auch noch rennen“, sagte HSG-Coach Fuhrig, für den die ESG der Favorit auf den Aufstieg ist.
ESG: Lauterbach (10 P./12 GT./1 Tor), Voß (8/3) – Sonnenschein 1, Wachs 9, Schmidt, Jedinak, Otto 6/1, Gruber 3, Gümpel 1, Lippold 3, Koch, Kothe 4, Friedrich 5.
HSG: Henkel (2/10), Suter (4/23) – Kiekel 1, Oschmann 1, Martin 2, Heidig 1, Vogt 3, Schäfer 1, Rudolph 3/3, Dexling 1, Range 1, Hartung, Rietze 1.
SR: Osternig/Schäfer. Z: 450. Siebenmeter: 1/1:3/7. Zeitstrafen: 6:6-Minuten. (Sebastian Schmidt)
Quelle: HNA Homepage