Ohne seine beiden etatmäßigen Kreisläufer unterlag die ESG Gensungen/Felsberg im Spitzenspiel bei der TSG Offenbach-Bürgel mit 29:32 (17:19).
„Eine verdiente Niederlage“, gestand Jan-Hendrik Otto. Weil, so der ESG-Rechtsaußen, „wir nach der Pause nicht mehr so konsequent gedeckt haben.“ Und weil mit Silahan Gezer ein Schlussmann auf den Plan trat, der den Edertaler Schützen den Garaus machte. „Er war unser Matchwinner“, lobte TSG-Coach Kalmann seinen „zweiten“ Torwart.
Bis zur dessen Einwechslung war Gensungen voll im Spiel. Kompensierte den Ausfall ihres Mittelblocks mit Christoph Koch und Maik Gerhold durch eine 5:1-Variante mit Heinrich Wachs als „Indianer“, die der Torfabrik der Liga lange Zeit zu schaffen machte. Und in der Offensive (mit Jan Pollmer als Kreisläufer) waren die Rückraumrecken Cornelius Feuring und Vince Schmidt, die acht Treffer zur 17:16-Führung nach 28 Minuten beitrugen, nicht zu stoppen.
Dann kam Gezer für Hoppenstedt und mit ihm die Wende. Lars Kretschmann und Nils Lenort veredelten seine Paraden zur 20:17-Halbzeitführung des Spitzenreiters, der unmittelbar nach Wiederanpfiff erneut durch Lenort nachlegte.
Die Vorentscheidung bahnte sich nach einem 5:0-Lauf der Südhessen zum 25:19 (40.) an. Dabei bekam die ESG-Abwehr neben Lenort (13/5) auch Timo Cohen (9) nicht in den Griff, der besonders in der zweiten Welle der Offenbacher nicht zu halten war. Der Rückraumspieler erhöhte nach 54 Minuten durch zwei weitere Treffer in Folge gar auf 31:23.
Immerhin: Die Moral der Edertaler war damit nicht gebrochen. Sie rappelten sich noch mal auf, sorgten in der Schlussphase für eine erhebliche Ergebniskosmetik, als Jannis Kothe (2), Heinrich Wachs und Jan-Hendrik Otto auf 32:29 verkürzten.
„Diese Niederlage wirft uns nicht um“, bekräftigte daher Co-Trainer Mario Schumacher, auch wenn der Zug nach ganz oben für seine Mannschaft wohl erst mal abgefahren ist. Andreas Kalmann spricht dagegen von einem „Etappensieg“ auf dem Weg zur Meisterschaft.
von Ralf Ohm (HNA)