Nach dem Aufstieg am grünen Tisch plant die ESG Gensungen/Felsberg ihre erste Drittligasaison seit dem Abstieg vor sieben Jahren. Die Mannschaft bleibt komplett zusammen – und in Benedikt Hütt steht sogar noch ein Spieler im Kader, der bereits zu Zweitligazeiten für Gensungen auflief. Marcel Glaser gibt im Interview einen Einblick in die Planungen der Hessen. Der Presseverantwortliche spricht über den Kader und die Hoffnung für die kommende Saison und verrät, warum das Trainergespann aktuell viel Wert auf die Arbeit an der Technik legt …
Wie laufen die Planungen für die kommende Spielzeit 2020/21 in der 3. Liga?
Marcel Glaser:
Was das Sportliche betrifft, laufen die Planungen gut. Nach dem Aufstieg am grünen Tisch ist die Mannschaft heiß auf Handball. Nach einer mehrwöchigen Pause während des Lockdowns wurde das Training sehr früh Mitte Mai wieder aufgenommen – unter Beachtung der erlaubten Rahmenbedingungen.
Neben den körperlich deutlich höheren Herausforderungen in der 3. Liga hat der hessische Aufsteiger ja jährlich noch die Problematik zu bewerkstelligen, dass ab sofort Handball mit Harz gespielt werden darf. In Hessen ist das bis dato einschließlich der Oberliga verboten. Dementsprechend liegt ein großer Fokus auf der technischen Arbeit im Training.
Kontinuität oder Umbruch: Wie setzt sich der Kader zusammen?
Marcel Glaser:
Ganz klar Kontinuität! Der gesamte Aufstiegskader ist an Bord geblieben und wurde mit einem Neuzugang erweitert.
Welche Zu- und Abgänge gibt es?
Marcel Glaser:
Abgänge gibt es keine. Jona Gruber von der MT Melsungen ist der eben erwähnten Neuzugang. Jona ist im linken Rückraum sowie auf der Mittelposition einsetzbar. Nachdem er Kapitän der erfolgreichen A-Jugend-Bundesliga bei der MT gewesen ist, hat er in der vergangenen Spielzeit ein Jahr in der Oberliga bei der der Reserve der MT gespielt. Zudem gehörte er zum erweiterten Kader der 1. Mannschaft. Dort trainierte er stets mit und gehörte ab und an dem Kader der Profis an.
Wie werden die zweite Mannschaft bzw. die Jugend eingebunden?
Marcel Glaser:
Unsere zweite Mannschaft hat in der vergangenen Serie den Aufstieg aus der Bezirksoberliga in die Landesliga, die zweithöchste Spielklasse in Hessen, nur um Haaresbreite verpasst. Als Zweitplatzierter wurde auf Grund des Saisonabbruchs die Relegation leider nicht ausgespielt.
Unsere Jugendspielgemeinschaft, die JSG Dreiburgenstadt Felsberg, ist ein Zusammenschluss mehrerer regionaler Vereine. Sowohl aus der zweiten Mannschaft als auch aus der Jugend nehmen immer wieder Spieler am Training der ersten Mannschaft teil . Wir hoffen künftig, den ein oder anderen im Kader integrieren zu können.
Wie wird die Trainerposition besetzt sein?
Marcel Glaser:
Cheftrainer nach dem Aufstieg bleibt Arnd Kauffeld. Sein Co-Trainer Mario Schumacher bleibt ebenfalls an Bord. Ergänzt wird das Trainerteam um einen weiteren Co-Trainer; es handelt sich mit Frank Eidam um einen ehemaligen Zweitligaspieler unseres Verein. Seine Prioritäten liegen im athletischen Bereich des Teams.
Wie hat der Verein die Corona-Krise bisher überstanden?
Marcel Glaser:
Für den Verein kam die Corona-Krise mitten im Aufstiegsrennen natürlich zur absoluten Unzeit, aber das eint uns ja mit allen. Es standen tolle und prestigeträchtige Spiele zum Saisonende hin an. Die Einnahmen aus einer stets sehr gut gefüllten Sporthalle und auch der Wegfall sämtlicher Erlöse aus dem Verzehr, sind für den Verein eine echte Herausforderung. Daraus resultierend wurden Gehaltseinbußen einvernehmlich mit allen vereinbart. Gesundheitlich ist die Mannschaft hingegen bis dato ungeschoren davon gekommen.
Mit welchen Auswirkungen der Corona-Krise auf die kommende Spielzeit rechnen Sie – sowohl sportlich betrachtet als auch darüber hinaus mit Blick auf Organisation, Fans und Umfeld?
Marcel Glaser:
In allen Belangen ist das aktuell schwer vorhersehbar. Sportlich als Aufsteiger – und nun mit Harz – wird es in jedem Fall schwer in der 3. Liga. Primärziel ist natürlich der Klassenerhalt unabhängig von der Corona-Krise.
Zum Thema Organisation ist zu sagen, dass zunächst die Staffeleinteilung spannend wird. Gensungen/Felsberg befindet sich sehr zentral in Deutschland und somit kann es uns nahezu in alle Himmelsrichtungen verschlagen. Wie im Speziellen beispielsweise die Gestaltung der Heimspiele ablaufen wird bzw. kann, ist zum heutigen Zeitpunkt unmöglich zu bewerten. Herausfordernd und ungewöhnlich wird es für Sportler, Verein, Fans und das Umfeld definitiv werden.
Was ist Ihr Wunsch für die Saison 2020/21 in der 3. Liga?
Marcel Glaser:
Die ESG Gensungen/Felsberg wünscht sich nichts mehr als Normalität. Gesunde Sportler, Familien, Gönner und Fans sind da ebenso wünschenswert, wie das einfache Training mit der anschließenden Möglichkeit beispielsweise zu Duschen und im vereinseigenen Hallenkeller eine annschaftsbesprechung abhalten zu können.
Ferner wünschen wir allen Sponsoren und Partnern das nötige Durchhaltevermögen und träumen von einer prallgefüllten Halle im Derby gegen Baunatal. Sollte am Ende der Saison der Klassenerhalt dabei herausspringen, dann wird der ganze Verein und das Umfeld die ausgefallene Meister- respektive Aufstiegsfeier sicherlich krachend nachholen.
Zur Person:
Marcel Glaser ist der Presseverantwortliche der ESG Gensungen/Felsberg. Der Verein steigt als Meister der Oberliga Hessen auf und knüpft damit an alte Erfolge an. Die Spielgemeinschaft besteht bereits seit über 20 Jahren, von 1997 bis 2007 gehörte die erste Mannschaft der 2. Bundesliga an.
Quelle: https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-60-125324.html