Gensungen – Manchmal gewinnen sie wegen einer homogenen Mannschaftsleistung, oft feiern sie Siege, weil Vince Schmidt oder Heinrich Wachs unwiderstehlich sind, aber diesmal war der Torwart der Matchwinner: Erik Ullrich sorgte für den 24:20 (11:10)-Erfolg des Handball-Oberligisten ESG Gensungen/Felsberg gegen die ersatzgeschwächte HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim. Der 22-Jährige glänzte mit 22 Paraden und wurde von den 430 Fans stets besonders gefeiert, wenn er die Würfe der ungehindert auf ihn zustürmenden Außen David Buckel, Philipp Botzenhardt und Lukas Crecelius parierte.
„Das war mein bestes Spiel für die ESG“, freute sich der Torwart, der sich für die letzte Partie der Hinserie besonders viel vorgenommen hatte: „Wir wollten unbedingt mit einem guten Gefühl und nicht zu großen Abstand zu den beiden Spitzenmannschaften in die Weihnachtspause gehen.“ Ullrich lobte auch die Abwehrleistung seiner Mitspieler. Hannes Garde etwa. Der 17-Jährige machte seinen Job auf der linken Seite wie ein Routinier und überzeugte auch mit zwei wichtigen Treffern. „Nach zwei Fehlwürfen habe ich selbstbewusst weitergemacht, statt den Kopf in den Sand zu stecken“, erklärte Garde seine vielversprechende Mentalität.
Die war Frank Eidam schon beim 42:30-Sieg in Petterweil und im Training aufgefallen. „Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich Hannes mein Vertrauen geschenkt habe“, freute sich der Trainer, der die manchmal zähen Angriffsbemühungen seiner Rückraum-Akteure nachsichtig kommentierte. „Tobias Schimmelbauer ist ein so überragender Abwehrspieler, dass ein schwungvolles Angriffsspiel nicht immer möglich ist“, hob Eidam voller Hochachtung die Erfahrung den 36-Jährigen ehemaligen Erstliga-Spielers hervor. Der Routinier wirdin der kommenden Saison Trainer Gilles Lorenz ablösen, der der HSG als Sportlicher Leiter erhalten bleibt.
Zwischen der 36. und 44. Minute war indes auch Schimmelbauer machtlos, als die Gastgeber aus einer 13:12-Führung einen 19:13-Vorsprung machten, für den Vince Schmidt (2), Hannes Iffert, Jan Hendrik Otto (2) und Heinrich Wachs sorgten. Den fetten acht Minuten folgte zwar eine ebenso lange magere Phase zum 20:18-Führung (52.), doch dann erzielte Garde die Treffer zum 21:18 (53.) und 22:18 (54.), welche die letzten Zweifel am ESG-Sieg beseitigten.
Gilles Lorenz stimmte in die Lobeshymnen auf den ESG-Torwart ein. Sagte aber auch: „Trotz Ullrichs starker Leistung durfte es nicht passieren, dass wir soviel freie Würfe nicht verwandelt haben.“
ESG: Ullrich (1. – 60., 22 Paraden/20 Gegentore), Voß (n.e.); Iffert 4, Sonnenschein, Kindl, Wachs 4, Schmidt 7/5, Jedinak 1, Otto 4, Garde 2, Gruber 1, Kothe 1, Berninger, Friedrich.
HSG: Quandt (9/24), Schermuly (n.e.); Schimmelbauer 2, Buckel, Crecelius, Göttert, Mrowietz 1, Gottron 2, Fuhrig, Kiedrowicz 7, Botzenhardt 4/3, Lorenz, Klein 4, Amroune.
SR: Fikus/Schmidt.
Siebenmeter: 5/6:3/7.
Zeitstrafen: 6:14-Min. – Z: 430.
Quelle: HNA Homepage