Spät, aber vielleicht nicht zu spät nimmt Aufsteiger Gensungen/Felsberg in der 3. Handball-Liga Fahrt auf. Und landet beim 32:25 (14:12) bei den Sauerland Wölfen der SG Menden den zweiten Saisonsieg. „Das lief richtig gut“, freute sich Tom Küllmer, was insbesondere für den agilen Kreisläufer der Edertaler galt. Der machte aus sechs Chancen sechs Tore und war damit einer der Gesunger Matchwinner.
Menden – Trainer Kauffeld sprach von einem „Sahnespiel“ des Ex-Körlers. Denn: „Er hat sich sehr gut bewegt und sehr gut mitgespielt.“ Was der wiederum auch auf die klugen Pässe seiner Rückraumkollegen zurück führte. Etwa von Heinrich Wachs, der aufrund seiner elf Treffer ebenfalls als „Vater“ des Erfolges durchging. Der ehemalige Oberliga-Torschützenkönig sorgte zusammen mit Jona Gruber und Cornelius Feuring für Druck und Tempo in der kaum zu bändigen Aufbaureihe der Gäste. Und stieß mutig in die Tiefe, um dann den SG-Torhütern Jannack und Peichert keine Chance zu lassen.
Damit bestätigte die ESG auch ohne Christoph Koch und Vince Schmidt, der nur sporadisch zum Einsatz kam, die schon bei den Dragons (35:36) offenbarten Fortschritte in der Offensive. Und steigerte sich in der Deckung. Gruber/Kothe bildeten einen Mittelblock der Extraklasse und Torhüter Voß war von Anfang an „voll“ da. Jonas Schulte nahm der 20-Jährige in der Anfangsphase gleich zwei Siebenmeter weg, was seiner Mannschaft einen 3:0-Vorsprung nach acht Minuten bescherte. Und die nötige Sicherheit, diese Führung nicht nur zu verwalten sondern sogar gar auszubauen: auf 2:6 (14.), 7:11 (23.) und 9:14 (26.).
Keine Frage: Die Edertaler hatten den Tabellennachbarn im Griff – und leisteten sich dann kurz vor der Pause dann doch die aus dem Hinspiel (25:27) bekannte Schwächephase, als mit Grubers Auswechslung der Zugriff in der Abwehr und die Konsequenz im Abschluss kurzzeitig verloren ging, was die Gastgeber zur ersten Aufholjagd nutzten.
„Das haben wir etwas leichtfertig hergeschenkt“, bekannte Arnd Kauffeld. Konnte aber nach Wiederanpfiff erfreut feststellen, dass das nur ein einmaliger Ausrutscher war.
Denn seine Schützlinge fanden ruckzuck zu alter Konzentration und Spielstärke zurück. Wachs, Küllmer und Gruber erhöhten auf 13:18 (36.) und beim 16:22 (41.) nach Küllmers fünften Treffer bahnte sich bereits eine Vorentscheidung an. Doch die Sauerländer kamen dank eines 4:0-Laufs und ihres siebten Feldspielers noch mal zurück, wobei insbesondere Kreisläufer Dudczak nicht zu halten war.
Doch als Lukas Rosenbaum auf die Strafbank musste, konterten Maxim Schalles mit zwei Treffern zum 20:24 (48.). Nun machten die Stary-Schützlinge komplett auf – und wurden von den Gensungern nach allen Regeln der Kunst ausgekontert. Und Lukas Voß zog Rafael Dudczak doch noch den Zahn, brachte es so auf 17 Paraden. Ein merklicher Aufwärtstrend stellvertretend für die Leistungssteigerung der gesamten Mannschaft.
Von Ralf Ohm (HNA)