Gensungen – In den ersten 30 Minuten sah es bisweilen aus wie ein Handballspiel, in der zweiten Halbzeit war es überwiegend chaotisch. Am Ende jubelte der Regionalligist ESG Gensungen/Felsberg, feiertze einen 33:28 (17:16)-Erfolg gegen die SG Bruchköbel. Doch das relativ deutliche Resultat täuscht. Sieben Minuten vor Schluss hatte die Begegnung beim 27:25 noch auf des Messers Schneide gestanden.
Geprägt wurde das Spiel von den extrem offensiv orientierten Bruchköbeler Abwehrformationen. Manchmal erwarteten die Gäste die ESG-Angriffe mit einer 3:2:1-Variante, aber meistens störten drei SG-Akteure ihre Gegenspieler schon in der Nähe der Mittellinie. „Das hatten wir nicht anders erwartet, und in der ersten Halbzeit haben wir die bei einer offensiven Abwehr entstehenden Räume geschickt genutzt“, kommentierte Trainer Fynn Welch.
Dass dessen Mannschaft in der Pause dennoch nur knapp in Führung lag, resultierte aus überhasteten Abschlüssen und einer sorglos auftretenden Abwehr. „Die Abstimmung war mangelhaft. Von dieser Kritik nehme ich mich nicht aus“, ärgerte sich Hannes Iffert, der gemeinsam mit Franco Rossel den Mittelblock bildete. Der weiterhin von einer Schultereckgelenksprengung ausgebremste Jannis Kothe wurde wieder einmal schmerzlich vermisst.
Symptomatisch für die zweite Halbzeit war eine Szene in der 50. Minute: Zunächst wanderte der Ball von Weiß (ESG) zu Gelb (SG). Dann flog das Spielgerät von Gelb zurück zu Weiß. Und erst nach weiteren Fehlpässen stimmte die Richtung. Für Verwirrung sorgte insbesondere die nach dem Wechsel noch offensivere Gäste-Abwehr. Statt dynamisch in die Lücken zu stoßen, verharrten die Rückraumspieler der ESG häufig in der Nähe der Mittellinie, während sich die Außen und der Kreisläufer weit entfernt auf ihren Positionen tummelten.
Gut für die Edertaler, dass sie in der Schlussphase dann doch in der Lage waren, die Bindung zwischen Rückraum und Nahwurfzone wieder herzustellen. Die neun in den letzten elf Minuten erzielten Tore gingen alle auf das Konto der Außen Jannik Bitter und Maximillian Lippold sowie der Kreisläufer Nino Jedinak und Hannes Iffert. In Gensungens Abwehr glänzte der zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Torwart Lukas Voß mit acht Paraden bei zwölf Gegentoren.
ESG: Ullrich (1. – 30., 5 Paraden/16 Gegentore), Voß (8/12); Iffert 3, Sonnenschein 2, Bitter 8, Seibert, Pickenhahn, Wachs 2, Schmidt 8, Jedinak 1, Gruber 3, Lippold 5, Berninger, Rossel 1.
SG: Ebell (5/17), Mike Bätz (5/16/1 Tor); Warm 3, Maximilian Wolff, Ramos Sanchez, Vuko 1, Zutic 6/2, Jonah Wolff 2, Gräsl 6, Junker 3, Döhring 1/1, Nico Bätz 1, Moock 4, Durmic.
SR: Ekk/Walter.
Siebenmeter: 0/1:3/5.
Zeitstrafen: 6:6-Min. Z: 500.
Quelle: HNA Homepage