Überraschend, aber wahr: Wenn die ESG Gensungen/Felsberg heute (Sa. 19.30 Uhr Kreissporthalle Gensungen) auf den TV Petterweil trifft, hat dieses Duell durchaus das Prädikat „Spitzenspiel“ verdient. Schließlich gastiert der Zweite beim Dritten und beide haben nach drei Spieltagen noch eine weiße Weste.
Gensungen/Petterweil – Was aus Edertaler Sicht trotz Verletzungssorgen eher planmäßig verläuft, ist für die Südhessen der beste Regionalliga-Start seit dem Aufstieg vor vier Jahren. Und das mit fast unveränderter Mannschaft, die in der letzten Saison noch – phasenweise – in Abstiegsgefahr schwebte. Drum sagt TV-Trainer Martin Peschke vor dem in Petterweil durchaus beliebten Trip nach Nordhessen: „Mal gucken, ob diesmal was geht.“
Ein zarter Hinweis darauf, dass bisher nichts ging, „diesmal aber die Vorzeichen etwas anders sind.“ Nämlich seine Mannschaft in Bestbesetzung sowie bestens eingespielt und voller Selbstvertrauen, der Gastgeber (wahrscheinlich) „ohne Vier“ (Kothe, Jedinak, Rossel, Otto) und mit einem Wackelkandidaten (Schmidt), so dass das etatmäßige Rückraumduo fehlt, das Petterweil immer reichlich eingeschenkt hat. Also muss, wie in den letzten beiden Spielen, Spielmacher Jona Gruber auch im Abschluss Verantwortung übernehmen und der ein oder andere A-Jugendliche (wie Felix Kindl) ran.
Immerhin: Heinrich Wachs und Luca Pickenhahn sind laut Fynn Welch „im Kommen“ und eine erfreuliche Alternative in Gensungens Aufbaureihe. Die soll, so des Trainers Auftrag, den eigenen Schützen in möglichst aussichtsreiche Abschlusspositiobn bringen und auf dem Weg dorthin unbedingt technische Fehler vermeiden. Denn die wären ein gefundenes Fressen für die Gäste, deren erste Welle (über die Flügelzange Habenicht/Saam) und zweite Welle (über Spielmacher Koffler) so gut und so schnell funktioniert wie noch nie. Stattdessen gilt es, die Mannschaft aus dem Wetterau-Kreis in den Positionsangriff zu zwingen. „Wo wir noch so unsere Probleme haben“, wie Peschke gesteht.
Drum schwant dem ESG-Coach Neues: „Diesmal könnte es enger werden.“ Was nichts daran ändert, dass die Gensunger ihre Siegesserie gerade vor heimischem Publikum fortsetzen wollen. Wobei der Zwang zur Improvisation wie beim 28:27-Sieg gegen Offenbach-Bürgel ja durchaus seinen Reiz hat. Und laut Peschke bedeutet, „dass wir uns auf eine neue Mannschaft einstellen müssen.“ Was dann doch wieder eher für den vermeintlichen Favoriten spricht.(Von Ralf Ohm)
Quelle: HNA Homepage