Holzheim – Im fünften Saisonspiel hat‘s die ESG Gensungen/Felsberg erwischt. Kalt. Unerwartet. Schien doch beim Aufsteiger TuS Holzheim zunächst alles nach Plan zu laufen, ehe der heimische Handball-Regionalligist mit 31:32 (17:13) seine erste Saisonniederlage kassierte.
Wie konnte das passieren? Diese Frage drängt sich angesichts eines 16:9-Vorsprungs nach 25 Minuten auf. „Bis dahin hatten wir alles im Griff“, erklärte Jannis Kothe, der verletzte Rückraumspieler, der als Co-Trainer fungierte. Denn: Im Angriff war fast jeder Versuch ein Treffer, weil Kothes Stellvertreter Jannik Bitter traf wie er wollte und der Plan, bei Holzheims 5:1-Deckung den vorgezogenen Deckungsspieler zu isolieren, voll aufging.
Allerdings bereitete Trainer Eidam (für den privat verhinderten Fynn Welch) schon zu diesem Zeitpunkt die eigene Deckung Sorgen. Nach zehn Minuten war Jona Gruber wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel ausgeschieden und damit der Innenblock der 6:0-Deckung gesprengt, zumal Nebenmann Hannes Iffert angeschlagen ins Spiel gegangen war.
Noch vor der Pause verkürzten die Gastgeber auf 13:17, was Frank Eidam dazu veranlasste, danach auf eine 5:1-Deckung umzustellen. Und die funktionierte überhaupt nicht: Innerhalb von fünf Minuten glichen Marco Becker und Lukas Fischer (jeweils 2) zum 17:17 aus. Die zweikampfstarken Rückraumspieler des TuS, die immer wieder erfolgreich das verwundbare Gensunger Deckungszentrum angriffen, machten dem Favoriten auch danach heftig zu schaffen. Plus des explosiven Bährens. Auch als die ESG wieder zu ihrem gewohnten Deckungssystem zurück gekehrt war.
Nach dem 20:18 (40.) durch Christoph Horn liefen die Edertaler sogar einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher, den Luca Pickenhahn zum 26:26 (51.) und (der ebenfalls angeschlagene und nur im Angriff einsetzbare) Vince Schmidt zum 30:30 (59.) zwischenzeitlich ausgleichen konnten.
Fast mit der Schluss-Sirene machte Paul Lukas Bährens mit seinem sechsten Treffer die Schlappe der Nordhessen perfekt. Für die Frank Eidam dann doch noch eine schlüssige Erklärung hatte: „Der Ausfall von sechs Stammkräften war nicht zu kompensieren.“ Da kommt die Pause vor dem kommenden Spitzenspiel gegen Groß-Bieberau (26.10) gerade recht. ohm
ESG: Ullrich, Voß; Iffert 2, Sonnenschein 1, Seibert 1, Pickenhahn 3, Bitter 5, Wachs 3, Schmidt 13/6, Jakobi, Gruber, Lippold, Berninger, Fitozovic 1.
SR: Makitalo/Schäfer.
Siebenmeter: 8/8:6/7.
Zeitstrafen: 6:12-Minuten.
Quelle: HNA Homepage