Als fast neun Minuten vergangen waren und nach zwei Gegentreffern vorn immer noch die Null stand, kamen die ersten Selbstzweifel auf. Und weil das abhanden gekommene Selbstvertrauen in den folgenden 51 Minuten nicht zurückkehrte, musste der Handball-Oberligist ESG Gensungen/Felsberg eine bittere Niederlage hinnehmen. Beim Tabellenelften TV Hüttenberg II verlor der bisherige Spitzenreiter 21:22 (7:11).
Hüttenberg – „Von der Hüttenberger 3:2:1-Abwehr haben wir uns zu oft in Zweikämpfe verwickeln lassen. Zudem waren die meisten Abschlüsse Fehlwürfe“, analysierte Frank Eidam. Der ESG-Trainer bemängelte auch, dass es seiner verunsicherten Mannschaft erneut nicht gelang, die beiden Außen sowie den Kreisläufer erfolgversprechend am Spiel teilhaben zu lassen.
Einzige Ausnahme: Linksaußen Teja Sonnenschein brauchte nur 137 Sekunden, um von 11:15 auf 14:15 zu verkürzen (44). Es war ein Strohfeuer. Die ESG ließ sich zwar nicht mehr abschütteln, aber der Ausgleichstreffer kam zu spät. Nach der zweiten viel zu langen Flaute (53:50 bis 58:55) führten das sechste (58:55) und siebte Tor von Heinrich Wachs (59:18) zwar zum 21:21, doch der Hüttenberger Simon Dahlhaus konterte nur neun Sekunden später mit dem entscheidenden Treffer zum 22:21-Endstand.
Die torarme ersten Halbzeit (7:11), wobei die Gäste über 2:6 (14.), 3:7 (18.) und 5:9 (25.) meist einem Vier-Tore-rückstand hinterher liefen, veranlasste den Edertaler Coach zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. In den zweiten 30 Minuten räumte Marc Lauterbach bei jedem eigenen Angriff sein Tor zugunsten eines siebten Feldspielers. „Erfreulich war, dass es keinen Gegentreffer ins leere Tor gab. Allerdings war es womöglich der Wille, Ballverluste unbedingt zu vermeiden, der dazu führte, dass viele Angriffe gegen die Hüttenberger 5:1-Deckung zu vorsichtig vorgetragen wurden“, vermutete Eidam. So blieben dem Coach nur wenig positive Erkenntnisse. Torwart Lauterbach bestätigte seine konstant gute Form, und bei der Abwehrarbeit stimmte die kämpferische Einstellung.
„Am Samstag wurden Männer geboren“, schwärmt der euphorische Hüttenberger Trainer Dirk Happel noch lange nach dem Spiel, der besonders mit seinen beiden Abwehr-Formationen hochzufrieden war. Und natürlich mit dem siebenfachen Torschützen Jannis Wrackmeyer.
Quelle: HNA