Über die Nahwurfzone gelang es der ESG Gensungen/Felsberg die MSG Umstadt/Habitzheim zu knacken. Beim 29:24 landeten die Edertaler im sechsten Spiel den fünften Sieg in der Handball-Oberliga.
Viele Handballspiele werden aufgrund überragender Torhüterleistungen entschieden und oft geben auch wurfgewaltige Rückraumspieler den Ausschlag. Aber beim 29:24 (12:10)-Erfolg des Oberligisten ESG Gensungen/Felsberg gegen die MSG Umstadt/Habitzheim war das anders. In den Blickpunkt rückten die nämlich beiden Außen der Gastgeber: Jan Hendrik Otto (12/4) und Benedikt Hütt (6) waren dabei nicht nur wegen ihrer insgesamt 18 Tore die von den ESG-Fans besonders umjubelten Akteure.
Wie gut, dass sich Trainer Arnd Kauffeld und seine Spieler schon vor der Saison vorgenommen hatten, die Aktionen über die Flügel zu intensivieren. So war es kein Problem, auf die 3:2:1-Deckung der Gäste zu reagieren. Und die Angriffe immer öfter über den ebenfalls starken Kreisläufer Christoph Koch (4) sowie über die eigene Flügelzange beiden Außen laufen zu lassen.
Ins Bild passt auch, dass der gelernte Linksaußen Hütt nach einem langen Ausflug in den Rückraum wieder auf seine angestammte Position zurückgekehrt ist – und zunehmend Gefallen an der neuen alten Rolle findet. „Wir üben im Training viele Varianten, um Lasse und mich ins Spiel zu bringen“, sagt der 32-Jährige. Sein Coach verrät, dass der Aufschwung auf den Flügeln nicht nur auf die neue Taktik zurückzuführen ist. „Jasse Otto ist athletisch viel besser geworden“, sagt Kauffeld und ist beeindruckt von der Disziplin, die seinem Rechtsaußen geholfen hat, zehn Kilo abzuspecken. Wie hat er das gemacht? „Hartes Training und Intervallfasten“, antwortet der 25-Jährige, der das Handballspiel beim TSV Ost/Mosheim lernte.
Gegen Umstadt/Habitzheim wurde früh deutlich, dass der MSG-Torwart Bolling einen Sahnetag erwischt hatte, denn seinen drei Paraden in den ersten sechs Minuten ließ der 38-Jährige weitere 13 Glanztaten folgen. Fast sieben Minuten hatte Marcel Bolling seinen Kasten sauber gehalten, ehe Benny Hütt mit dem Treffer zum 1:3 den Bann brach. Es folgten unwiderstehliche Edertaler Angriffe, die in der 15. Minute zum 7:3-Zwischenstand führten. Aber der Vorsprung schmolz dahin, und beim 14:15 in der 38. Minute lagen die Gastgeber erstmals wieder zurück.
Dann war es Marc Lauterbach, der den ESG-Endspurt mit fantastischen Paraden einleitete. In seinem bisher besten Saisonspiel erreichte der Schlussmann zwar nicht die Superquote seines Kollegen, aber die meisten seiner neun Paraden gelangen dem 28-Jährigen in der entscheidenden Phase. So konnte er sich, neben den Außen, als Matchwinner fühlen.