Gensungen/Hüttenberg – Wer die Papierform überschätzt, könnte falsche Schlüsse ziehen. Beim Blick auf die Tabelle der Handball-Oberliga liegt nämlich der Gedanke nicht fern, dass sich die Spieler der ESG Gensungen/Felsberg am Sonntag auf eine Kaffeefahrt nach Hüttenberg begeben (Anpfiff 16 Uhr).
Die Bilanz der Mittelhessen – sechs Punkte bei einer Tordifferenz von minus 117 – könnte leichtsinnige Akteure zum Leichtsinn verleiten. Also übernimmt Arnd Kauffeld die Rolle des Mahners. „Wir dürfen die Hüttenberger nicht unterschätzen“, sagt der ESG-Trainer.
Somit wird sich an der Devise im Vergleich zum 26:25-Erfolg gegen Münster nichts ändern, denn Kauffeld wird auch beim Schlusslicht den bedingungslosen Kampf um jeden Ball verordnen. Dennoch hätte er nichts gegen eine spielerische Steigerung einzuwenden. Optimistisch stimmt ihn, dass einige seiner Schützlinge flexibel einsetzbar sind. Etwa Rückraumspieler Vince Schmidt, der in die Rolle des Kreisläufers schlüpfte. Die verletzt fehlenden Kreisläufer Christoph Koch und Maik Gerhold wurden zwar auch gegen Münster vermisst, aber nicht mehr so krass wie in den Spielen zuvor. Beide fallen weiterhin aus, dazu hat Arne Heyne seine „Aushilfe“ beendet.
Unterdessen richtet Hüttenberg den Blick nach vorn. „Wir glauben nicht an Wunder“, erklärt Trainer Torsten Menges, der davon ausgeht, dass seine Mannschaft in der kommenden Saison in der Landesliga ran muss. Fast ausschließlich mit Spielern, die jetzt noch in der A-Jugend aktiv sind.
Mit der aktuellen Situation ist Menges sehr unzufrieden, denn mittlerweile hat bei manchen Akteuren angesichts der Aussichtslosigkeit im Abstiegskampf auch der Trainingseifer nachgelassen. Kein Wunder also, wenn der ehemalige Bundesliga-Torwart sagt, „dass wir in das Spiel gegen Gensungen/Felsberg als Außenseiter gehen.“ Bleibt indes abzuwarten, ob die Gäste ihre Favoritenrolle auch mit der nötigen Konzentration annehmen.