Gensungen/Münster – Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Handballballspiel im Vorfeld mit den treffenden Attributen zu versehen. Hannes Iffert, Kreisläufer ESG Gensungen/Felsberg spricht von einem „Klassentreffen“, sein Trainer von einer „echten Standortbestimmung, die zeigen wird, was unsere bisherigen 10:0-Punkte wert sind.“
Und die fachkundigen Fans des heimischen Oberligisten freuen sich auf ein Spitzenspiel, auch wenn das der aktuelle Tabellenstand – Erster gegen Achter – nicht ganz hergibt. Gemeint ist das dritte Heimspiel der Saison der Edertaler gegen die TSG Münster (Sa. 19.30 Uhr, Kreissporthalle Gensungen) – der Neuling, der vor der Saison als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelt wurde.
Warum? Aufgrund zwei spektakulärer Neuzugänge: Torwart Johannes Jepsen, Aufstiegsheld des ThSV Eisenach, der sich statt für die 1. Liga für ein Medizinstudium in Frankfurt entschied und seinem Mannschaftskamerad und torgefährlichen Mittelmann Jonas Ulshöfer nach Münster folgte. Mit beiden spielte Hannes Iffert zusammen, von 2013 bis 2022 in Eisenach, ehe er ins Edertal wechselte. „Ich freue mich auf die Duelle“, sagt der 26-Jährige. Auch auf die mit dem Rückraumrechten Bastian Schwarz, mit dem er ebenfalls „befreundet“ ist.
Dass derlei prominente Namen in der Oberliga für Aufsehen sorgen, weiß auch TSG-Trainer Daniel Wernig, der ebenfalls eine Vergangenheit als Bundesliga-Spieler (u.a. DHC Rheinland, TV Hüttenberg) und sogar als Junioren-Nationalspieler hat. Beim Thema Meisterschaft winkt der ehemalige Rechtsaußen indes ab: „Dazu ist der Mix zu groß. Außerdem muss die Mannschaft noch zusammen wachsen.“ Denn zum Kader zählen neben den Promis eben auch sieben Eigengewächse aus der A-Jugend-Bundesligamannschaft der Südhessen.
Die bisherigen Ergebnisse geben dem 35-jährigen B-Lizenz-Inhaber recht. Ein Galaauftritt in Kirchzell (25:26), als die TSG 89 Sekunden vor Schluss noch 25:24 führte, steht beispielsweise einem „Blackout“ (Wernig) gegen Groß-Bieberau (21:31) gegenüber. Frank Eidam orientiert sich eher an dem Galaauftritt, zumal Torjäger Patrick Weber ins Wernig-Team zurück kehrt. Und warnt: „Münster hat nicht nur superstarke Einzelspieler sondern auch eine kampfstarke Mannschaft mit einer unangenehm zu spielenden offensive Deckung.“
Vor einem Schlussmann der Extraklasse, der seinen Kasten auch schon mal vernageln kann. „Also müssen wir“, so Iffert, „konsequent und präzise werfen.“ Gensungens Routinier weiß, wovon bzw. über wen er spricht.
Quelle: HNA Homepage