Groß-Bieberau – War‘s das schon mit den Aufstiegshoffnungen der ESG Gensungen/Felsberg? Fakt ist: Nach der 25:28 (15:17)-Niederlage im Verfolgerduell der Handball-Oberliga bei der TSG Groß-Bieberau müssen die Edertaler vorerst kleinere Brötchen backen. Die Gastgeber bleiben dagegen im Titelrennen, zumal Tabellenführer TV Kirchzell beim 24:24 gegen die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim etwas überraschend den ersten Punkt einbüßte. „Der große Druck ist erst mal weg“, gestand Trainer Eidam. Frustriert darüber, dass seine Mannschaft wie schon zuvor gegen Kirchzell (29:31) mit Abschlussproblemen zu kämpfen hatte: „Wenn‘s drauf ankommt, stimmt unsere Quote nicht.“
In den letzten fünf Minuten kam‘s drauf an. Jannis Kothe hatte mit seinem fünften Tor noch mal für eine 25:24-Führung der Gäste gesorgt, doch danach war‘s vorbei mit der offensiven Herrlichkeit der Gensunger: Ihnen gelang kein einziger Treffer mehr. Stattdessen Fahrkarten und Fehler im Spielaufbau.
Groß-Bieberau ließ sich nicht lange bitten. Glich durch Philipp Keller aus (56.) und zog danach davon und dem zehnten Sieg im elften Spiel entgegen. Ausgangspunkt des Schlussspurts war eine Parade von Torwart-Routinier Daniel Bartylak gegen einen freien Ball von Jona Gruber. „Danach haben wir die letzten Kräfte mobilisiert und uns in einen kleinen Rausch gespielt“, beschrieb Co-Trainer Philipp Keller die Entscheidung.
Zuvor hatten sich der Tabellenzweite und der Dritte einen hektischen Kampf auf Augenhöhe geliefert. Es dominierten die Abwehrreihen, wobei die ESG einzig den wendigen Linkshänder Büttner (11/3) nicht in den Griff bekam. Die Nordhessen hatten in der ersten Hälfte ihre beste Phase, als Jan Hendrik Otto, Teja Sonnenschein und Nino Jedinak mit drei Toren in Folge zum 10:10 ausgleichen konnten (20.) und ein weiterer 3:0-Lauf ihnen gar eine 13:11-Führung (24.) bescherte. Da gelang es Wachs, Kothe und Co. das Tempo hochzuhalten sowie Ballgewinne in der Deckung per erster und zweiter Welle zu veredeln. Ein kurzes Vergnügen. In Überzahl sorgten Dennis Weit und Marko Ivankovic für einen 17:15-Halbzeitvorsprung der Gastgeber.
Auch das kein Ruhekissen. Im Gegenteil. Als der eingewechselte Erik Ullrich den Südhessen einige freie Bälle wegnahm, meldeten sich seine Vorderleute zurück. „Das hat uns einen Schub gegeben“, lobte Frank Eidam seinen Schlussmann. Nach Weits verletzungsbedingten Ausscheiden (40.) konzentrierte sich Groß-Bieberaus Torgefahr fast vollständig auf Robin Büttner (11/3), doch den Halbrechten hatte auch der Ex-Berliner nicht drauf. Ein Faktor, der Gensungen fehlte. Das wusste auch der ESG-Coach: „Bei uns hat im Angriff niemand so recht gezündet.“ ohm
ESG: Voß, Ullrich (ab 30.); Sonnenschein 5, Iffert 1, Wachs 3, Schmidt 4, Jedinak 2, Otto 3/1, Gruber 2, Potzkai, Kothe 5, Berninger, Friedrich.
SR: Ekk/Walter.
Zeitstrafen: 0:4-Min.
Siebenmeter: 3/3:1/3.
Quelle: HNA Homepage