Dramatik pur. Zwölf Sekunden waren noch zu spielen, als Griesheims Yannick Sinnecker einen Siebenmeter zum 28:28 verwandelte. Manndeckung – so schien es – war nun das richtige Rezept, um den einen Punkt zu sichern, aber Heinrich Wachs und Maximillian Lippold kamen dem zuvor, brauchten nur zehn Sekunden für den letzten Spielzug. Wachs spielte den perfekten Pass von der Mittellinie auf den Linksaußen, der zum Kreisläufer wurde und noch vor der Schlusssirene erfolgreich war.
Griesheim – So feierte Handball-Oberligist ESG Gensungen/Felsberg einen 29:28 (10:13)-Sieg beim Tabellenletzten TuS Griesheim. Und wahrte damit zumindest sene theoretische Chance auf die Meisterschaft.
Es war das glückliche Ende einer Begegnung, die für die ESG katastrophal begonnen hatte: Nach einer Viertelstunde führten die Gastgeber 10:3. „Ohne Einsatzwillen in der Abwehr und viel zu überhastet im Angriff,“ kritisierte Frank Eidam, bei dem auch später keine Freude aufkam.
„Dafür war unsere Leistung insgesamt zu schwach“, sagte der ESG-Trainer, der auf Torwart Marc Lauterbach (erkrankt), Spielmacher Jona Gruber, Linksaußen Teja Sonnenschein (beide sind verletzt) und Kreisläufer Hannes Iffert (gesperrt) verzichten musste.
Zufrieden war der Coach allenfalls mit Lucas Voß, dessen Paraden dafür sorgten, dass Lauterbachs Abwesenheit nicht allzu sehr ins Gewicht fiel – und die Edertaler den Rückstand allmählich aufholten. Bei dem Treffer von Rechtsaußen Jan Hendrik Otto zum 21:20 lagen die Gäste erstmals vorn (45.), ehe Lippold im spannenden Endspurt die Hauptrolle spielte. Obwohl der Linksaußen ebenso wie Wachs angeschlagen in die Partie gegangen war, machte er in den letzten fünf Minuten ganz allein aus einem 26:27-Rückstand den 29:28-Sieg.
Timo Heuft hatte vor der Partie mit einer Niederlage seiner Mannschaft gerechnet, aber nach dem Spiel war Griesheims Trainer enttäuscht. „Beim letzten Angriff haben wir es versäumt, Wachs zu stören und Lippold abzuschirmen. Bei mehr Gegenwehr hätten der ESG zwölf Sekunden nicht gereicht, um noch einen Treffer zu erzielen“, ärgerte sich der TuS-Coach, der seinem Team ansonsten mehr Engagement bescheinigte als dem favorisierten Tabellenzweiten. Umso verständlicher der Unmut seines Kollegen.
Quelle: HNA Homepage