Gensungen/Petterweil – Es hätte ein echtes Verfolgerduell werden können. Wird es aber nicht. Weil einer der beiden vermeintlichen Spitzenteams patzte. Während die ESG Gensungen/Felsberg ihren zweiten Platz in der Handball-Regionalliga mit einem 34:23-Erfolg gegen die HSG Rodgau/N.-Roden II untermauerte, strauchelte der aufstrebende TV Petterweil ausgerechnet beim Schlusslicht Kleenheim-Langgöns. Also bleibt es wie es in allen vorausgegangenen Duellen zwischen den Nord- und den Südhessen war: die Edertaler fahren als Favorit in den Wetteraukreis (So. 18 Uhr Sporthalle Petterweil).
„Und dieser Rolle wollen wir unbedingt gerecht werden und überhaupt nichts anbrennen lassen“, bekräftigt ESG-Kreisläufer Hannes Iffert. Ganz im Sinne seines Trainers, auch wenn Fynn Welch angesichts der Robustheit der Gastgeber und dem zu erwartenden Hexenkessel eine „unangenehme Aufgabe“ erwartet. Mit den lange verletzten Linkshändern Jannis Kothe, Jan-Hendrik Otto und Jannik Bitter, jedoch weiterhin ohne Jona Gruber und Franco Rossel (Knöchelprobleme). Fraglich ist der Einsatz von Teja Sonnenschein, für den Nachwuchsmann Hannes Garde bereit steht.
Gar keine Personalprobleme hat sein Kollege. Was aber nicht der Grund dafür ist, dass Martin Peschke nach sieben Niederlagen in sieben Spielen erstmals eine Kampfansage raushaut. „Wir sind einfach mal dran“, sagt der TV-Coach. Ausdruck eines gewachsenen Selbstvertrauens von Trainer und Mannschaft, die trotz des letzten Rückschlags die beste Saison seit dem Aufstieg 2021 spielt.
„Das Team ist zusammen gewachsen“, kann der 44-Jährige mit Fug und Recht behaupten. Und auch: „Einzelne Spieler haben sich individuell stark verbessert.“ Gemeint ist beispielsweise Eigengewächs und Rechtsaußen Jonas Henneberger, dessen Stern in der laufenden Spielzeit so richtig aufging. Und der mit Martin Habenicht (bisher 66 Tore) eine bärenstarke Flügelzange bildet. Oder auch Torwart Frederic Becker, der in der nächsten Saison für den Drittligisten HSG Rodgau/N.-Roden spielen wird.
Umso ärgerlicher die siebte Saisonniederlage, die Petterweils Coach auf eine „katastrophale Abwehrleistung“ gegen die offensive Kleenheimer Deckung zurückführt. Und an die er seine Schützlinge motivationsfördernd erinnert: „Da haben wir gegen Gensungen etwas gut zu machen.“ Fynn Welch lässt das kalt. Ebenso Rückkehrer Otto. „Petterweil liegt uns“, sagt der Linkshänder nach seinem Comeback im letzten Spiel. Die Statistik gibt ihm recht. Der kommende Auftritt auch?
RALF OHM
Quelle: HNA Homepage