Offenbach – Die gute Nachricht erreichte ihn am Freitag. Vier Monate hatte Fynn Welch, der Trainer des Handball-Regionalligisten ESG Gensungen/Felsberg, auf den an einer hartnäckigen Schulterverletzung leidenden Jannis Kothe verzichten müssen. Aber nun meldete sich der schmerzlich Vermisste zurück. Das Comeback war ein voller Erfolg, denn die ESG feierte im Verfolger-Duell bei der TSG Offenbach-Bürgel einen 34:30 (19:17)-Sieg.
Offenbachs Leon Eck hatte gerade den Treffer zum 9:9 erzielt, als Kothe das Spielfeld betrat. 27 Sekunden später brachte der Linkshänder die ESG mit 10:9 in Führung (17.). Auch die Tore zum 11:10 (19.) und 13:11 (22.) gingen auf das Konto des Rückraum-Akteurs, der eine gefühlte Ewigkeit keine Spielpraxis hatte. „Die Offenbacher hatten Jannis nicht auf der Rechnung“, freute sich Welch über den Überraschungscoup. Kothe, der sich noch schonen durfte, wenn die Abwehr gefragt war, wurde im Angriff 30 Minuten eingesetzt. So stürmte er im rechten Rückraum, als die ESG erstmals einen Drei-Tore-Vorsprung erzielte (Vince Schmidt/15:12/24.), während er sich Schmidts vorentscheidenden Treffer zum 26:21 (49.) auf der Bank anschaute.
Apropos Schmidt: Der Rückraum-Allrounder knüpfte an seine besten Zeiten an, überzeugte gleichermaßen in der Abwehr sowie im Angriff, war bei seinen Durchbrüchen nicht aufzuhalten, spielte 60 Minuten durch und landete schließlich bei einer Quote von 13/1 Treffern bei 15 Versuchen. Welch schwärmte. „Das war in Abwehr und Angriff ein unfassbar guter Auftritt von Vince“, lobte der Trainer, der aber noch weitere gute Noten verteilen durfte.
Da war zunächst der starke Lukas Voß im Tor, der aber auch von der von Hannes Iffert bestens geführten Abwehr prima unterstützt wurde. „Es ist uns gelungen, die Offenbacher in Positionen zu bringen, von denen wir Ihre Würfe erwartet haben“, analysierte Welch, der sich zudem über Heinrich Wachs freuen durfte, der einen weiteren Schritt Richtung Bestform machte. „Heinrich hat das Spiel gestaltet und selbst Abschlüsse gesucht“, berichtete der zufriedene Trainer, der auch vom Auftritt eines 18-Jährigen sehr angetan war. Hannes Garde spielt noch für die A-Jugend der JSG Dreiburgenstadt Felsberg, muss aber oft im Regionalliga-Team ran, weil mit Jan Hendrik Otto und Jannik Bitter zwei Außen seit langem ausfallen. Garde überzeugte auf dem linken Flügel mit 5/2 Toren.
Und was sagt Jannis Kothe? „Ich bin froh, dass mir an einem Sonntagvormittag mal wieder alle Knochen wehtun“, scherzte der 29-Jährige, der sich nach zwei schmerzfreien Trainingswochen früher als geplant für sein Comeback entschieden hatte.
GERD BREHM
ESG: Voß (1 Tor), Kowalski (n.e.); Iffert 2, Sonnenschein 1, Seibert, Wachs 5, Schmidt 13/1, Jedinak, Jakobi, Lippold 3, Kothe 3, Berninger, Garde 5/2, Rossel 1.
SR: Mäkitalo/Schäfer.
Siebenmeter: 0/1:3/5.
Zeitstrafen: 8:6-Min.
3. Zeitstrafe: (Prüfert/Offenbach/59.).
Quelle: HNA Homepage