Gensungen – Als Jan Hendrik Otto in der 35. Minute den Treffer zum 21:15 erzielte, war die ESG Gensungen/Felsberg auf dem besten Wege, sich für die vorausgegangene Schlappe in Obernburg zu rehabilitieren. Doch prompt folgte der Einbruch. Und der heimische Handball-Regionalligist musste sich der HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim noch mit 30:33 (17:13) geschlagen geben.
35 Minuten funktionierte alles, was sich die ESG für die Mission Wiedergutmachung vorgenommen hatte. Die Abwehr scheute die Zweikämpfe nicht und zwang die später herausragenden HSG-Rückraumakteure Tom Niklas Klein und Yannick Sinnecker zu ungenügend vorbereiteten Abschlüssen.
In der Offensive überzeugte die ESG mit erster und zweiter Welle, Zuspiele an den Kreis und spektakulären Durchbrüchen. Aktionen, die vor allem von Teja Sonnenschein, Hannes Iffert und Vince Schmidt mit Toren gekrönt wurden.
Dann kippte das Spiel innerhalb von sieben Minuten (35. – 42.), in denen aus dem 21:15 ein 21:21 wurde. Nun waren Klein, Sinnecker, Timo Treber und Henry Gottron nicht mehr zu stoppen, während die ESG-Angreifer an dem überragenden Torwart Dennis Quandt verzweifelten. 18 Gegentore bei nur neun eigenen Treffern in den letzten 25 Minuten sprechen Bände.
Entsprechend waren die Reaktionen. Während die Gäste ihren Sieg mit einem Tänzchen feierten, wirkten die meisten Gensunger Akteure deprimiert. Stellvertretend für die Gemütslage der Mannschaft steht die Aussage des Kapitäns. „Wir waren kämpferisch ein bisschen besser als in den vergangenen Wochen, aber ich will uns nicht loben, denn schließlich haben wir wieder verloren“, ärgerte sich Jona Gruber. Auch beim Trainer kam keine Freude auf. „Wir hätten nach der ersten Halbzeit höher führen müssen“, monierte Fynn Welch, der sich den Einbruch in den letzten 25 Minuten nicht erklären konnte.
Dagegen verstand Tobias Schimmelbauer die Handball-Welt in den ersten 35 Minuten nicht. „Wir haben zunächst viel zu langsam und ohne Emotionen gespielt“, bilanzierte der HSG-Trainer. Das änderte sich mit der Einwechslung von Abwehrikone Lucas Lorenz. Außerdem wollte der Coach ein Sonderlob an seinen Torwart loswerden: „Dennis Quandt hat mit seiner besten Saisonleistung geglänzt.“
Dagegen müssen sich die ESG-Akteure schon jetzt eine verkorkste Saison vorhalten lassen. Manchmal war zwar das Verletzungspech ein Faktor, aber die letzten drei Niederlagen musste ein beinahe komplett besetztes Team hinnehmen.
GERD BREHM
ESG: Voß (1. – 42., 13 Paraden/21 Gegentore), Ullrich (7/12); Iffert 5, Sonnenschein 5, Seibert, Pickenhahn, Wachs 3, Schmidt 9, Jedinak 1, Otto 5, Gruber, Lippold, Kothe 2, Rossel.
HSG: Quandt (13/30), Schermuly (n.e.); Schäffter 1, Crecelius 3, Stamm, Klein 8, Treber 4, Göttert, Gottron 5, Beer, Zuber, Botzenhardt 3, Lorenz 1, Sinnecker 8.
SR: Ekk/Walter.
Siebenmeter: 0/2:1/3.
Zeitstrafen: 2:10-Min. – Z: 300.
Rote Karte: Beer (HSG, 60.)
Quelle: HNA Homepage