Gensungen – Als sich die gesunden Spieler der ESG Gensungen/Felsberg dem Publikum vor dem Spiel präsentierten, humpelten Jannis Kothe, Jan Hendrik Otto, Jannik Bitter, Franco Rossel und Jan Magnus Berninger gemeinsam in eine Ecke der Kreissporthalle auf der Tribünenseite. Angesichts von soviel Prominenz im Krankenstand beim heimischen Handball-Regionalligisten war der sechste Sieg im sechsten Heimspiel keine Selbstverständlichkeit. Und fiel beim 30:23 (17:10) gegen den TV Hüttenberg II auch noch recht deutlich aus.
Der Grundstein wurde früh gelegt. Als Nils Tietböhl (8.) den ersten Treffer für die Gäste erzielte, hatten die Edertaler bereits fünfmal ins Tor getroffen. Später – Teja Sonnenschein hatte mit dem 24:12 für die größte Differenz gesorgt (40.) – war gar ein Kantersieg im Bereich des Möglichen. Doch der Vorsprung schmolz, weil sich in den letzten 20 Minuten das Wechselkarussell immer schneller drehte und der verlorene Faden nicht mehr gefunden wurde.
„Wichtiger als ein überaus hoher Sieg war für mich, alle Spieler einzusetzen, um sie für ihr Engagement zu belohnen“, erklärte Trainer Fynn Welch. So saßen in der Schlussphase manchmal Teja Sonnenschein, Vince Schmidt, Heinrich Wachs und Maximilian Lippold gemeinsam auf der Bank und wurden von Spielern der zweiten Mannschaft (Marian Seibert und Tim Schanze) sowie den A-Jugendlichen Hannes Garde und Gerome Dutenhöfer vertreten.
Schließlich war Welch mit dem „normalen“ Resultat zufrieden. „Gefallen haben mir die schnellen Ballstafetten und das variantenreiche Angriffsspiel, mit dem wir viele Torchancen kreiert haben“, freute sich der Coach, der über die Schwächen großzügig hinwegsah. Hüttenbergs Torwart Finn Knop hatte zwar einen guten Tag erwischt, aber bei vielen seiner 17 Paraden machten ihm die ESG-Schützen das Abwehren leicht, indem sie die sehenswerten Angriffe unkonzentriert abschlossen.
Dabei schoss Lippold den Vogel ab. Der Linksaußen war zwar fünfmal erfolgreich, vergab aber mindestens ebenso viele weitere Torchancen. Besser machte es Sonnenschein. Angesichts der fehlenden Linkshänder musste der etatmäßige Linksaußen auf der rechten Seite ran und glänzte mit sieben spektakulären Treffern, denen nur wenige Fehlwürfe gegenüber standen.
Nach dem zwischenzeitlichen Zwölf-Tore-Rückstand durfte Markus Semmelroth nicht damit rechnen, dass seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit noch ein 13:13-Remis erreichen würde, um somit das Endergebnis in einem erträglichen Rahmen zu halten. Hüttenbergs Trainer haderte allerdings mit den ersten 30 Minuten. „So viele technische Fehler sind untypisch für unser Spiel“, monierte Semmelroth. An den Ballverlusten war sogar Jannis Wrackmeyer beteiligt, der erst spät auftaute und mit sieben Treffern seine übliche Torquote bestätigte.
ESG: Ullrich (1. – 53., 12 Paraden/18 Gegentore), Voß (1/5); Iffert 3, Sonnenschein 7, Seibert, Pickenhahn 3, Wachs 2, Schmidt 4, Jedinak 3, Schanze, Gruber 1, Lippold 5, Dutenhöfer, Garde 2/1.
TV: Knop (17/30), Krug (n.e.); Stankewitz 1, Münster 2, Schäfer 1, Max 3, Schneider 1, Eichhorn, Wagner 1, Dahlhaus 4, Wrackmeyer 7/1, Rüpprich 2, Tietböhl 1.
SR: Osternig/Schäfer.
Siebenmeter: 1/5:1/1.
Zeitstrafen: 12:4-Min.
Z: 350.
Quelle: HNA Homepage