Sieben großartige Minuten reichten Handball-Oberligist Gensungen/Felsberg, um eine Blamage zu verhindern. Zwischen der 31. und 38. Minute machten Maximillian Lippold (4), Jannis Kothe, Nino Jedinak, Vince Schmidt, Heinrich Wachs und Hannes Friedrich aus einem 15:16-Rückstand eine 24:17-Führung und legten damit den Grundstein für den 38:31 (15:16)-Sieg gegen den Tabellenletzten TuS Griesheim.
Gensungen – In diesen sieben Minuten klappte alles, was sich die Mannschaft von Trainer Frank Eidam vorgenommen hatte. Dazu trug auch die Umstellung auf eine 5:1-Abwehrformation bei, in der Jedinak als vorgezogener Störenfried glänzte. Frühe Ballgewinne bedingten eine unwiderstehliche erste Welle. Und wenn die ESG doch mal zu dem ungeliebten Kombinationsspiel gezwungen wurde, liefen die Angriffe bisweilen sogar über die Außen und den Kreisläufer.
Das passierte insgesamt jedoch erneut zu selten. Es ist kein Widerspruch, dass Linksaußen Lippold soviel Tore erzielte, wie nie zuvor im ESG-Trikot. Als es in der 13. Minute den ersten Siebenmeter für die ESG gab, wunderten sich manche Zuschauer noch darüber, dass sich weder Heinrich Wachs noch Jan-Hendrik Otto den Ball nahmen. Zur Exekution schritt der Ex-Wanfrieder, verwandelte, ließ sich von einem wenig später unterlaufenen Fehlwurf nicht beirren und erzielte sechs seiner insgesamt elf Tore per Siebenmeter. Zum Schützen hatte er sich selbst auserkoren. „Wir sollten selbst entscheiden. Ich hatte ein gutes Gefühl, und es hat geklappt“, freute sich Lippold, seit der Saison 2019/20 bei der ESG.
Es ist eine Spekulation, dass die Gesamtleistung der Edertaler erfreulicher verlaufen wäre, wenn Torwart Marc Lauterbach (erkrankt) sowie die Rückraum-Akteure Jona Gruber und Cornelius Feuring (beide verletzt) mitgewirkt hätten. Auch Frank Eidam wollte keine Ausreden gelten lassen und verteilte trotz der zwei gewonnenen Punkte mehr Tadel als Lob. „Uns fehlt die Leichtigkeit und immer wieder werden die Außen übersehen“, monierte der ESG-Trainer. Letzteres galt besonders für Otto, der aber trotzdem eine spektakuläre Szene hatte. Als Jedinak in der 50. Minute bei einem Wurf auf das leere Tor den Pfosten traf, hechtete der Rechtsaußen Richtung Ball und bugsierte den Abpraller zum 32:25-Zwischenstand ins Netz.
Quelle: HNA Homepage