Hüttenberg – Mit den Angstgegnern ist das so eine Sache. Sie liegen einem einfach nicht. Andererseits: Furchterregend sind sie häufig auch nicht. Genau das hatte die ESG Gensungen/Felsberg offensichtlich erkannt, als der heimische Handball-Oberligist mit einem 34:22 (18:12)-Erfolg die Hürde beim TV Hüttenberg II nahm, der den Edertalern in der letzten Saison noch drei der möglichen vier Punkte abgeknöpft hatte.
„Das war souverän“, freute sich ESG-Trainer Eidam über den selbstbewussten Auftritt seiner Mannschaft, die noch vor der Pause für klare Verhältnisse sorgte. Die sich bis zur 23. Minute (12:12) indes nicht abzeichneten. Denn da nervte die Zweitliga-Reserve die Edertaler Abwehr mit ihren langen Angriffen, die häufig am Rande des Zeitspiels doch noch erfolgreich waren. Weil die Gensunger den Rückraumrechten Nils Tietbühl (insgesamt fünf Tore) nicht in den Griff bekamen. Und weil Torhüter Voß etwas Anlaufzeit brauchte. Dann aber im Spiel war.
Neben dessen Paraden sorgte die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr mit dem vorgezogenen Nino Jedinak für die nötigen Ballgewinne, um die erste und zweite Welle anzuschieben. Auch die Einwechslung von Youngster Felix Kindl zahlte sich aus, weil der auf der Halbposition (genauso wie Vince Schmidt auf der anderen Seite) nichts anbrennen ließ. Die Folge: ein 8:0-Lauf der Schützlinge von Frank Eidam zum 12:20 (33.) und damit die frühe Vorentscheidung.
„Ein tolles Gefühl“, strahlte der 17-Jährige nach seinem zweiten Einsatz im Oberliga-Team, bei dem dem A-Jugendlichen zwei Treffer gelangen. Damit trug er (neben Spielmacher Henrich Wachs) auch dazu bei, den kurzfristigen Ausfall von Jona Grube (verletzt) zu kompensieren.
Nach dem Wechsel kehrten die Gensunger zur 6:0-Deckung zurück, die immer mehr an Sicherheit gewann. Wobei der Mittelblock Kothe/Iffert insbesondere TVH-Torjäger Jannis Wrackmeyer den Zahn zog. Den Rest besorgte der eingewechselte Schlussmann Erik Ullrich.
So konnten die Edertaler den komfortablen Halbzeitvorsprung nicht nur verwalten sondern sogar ausbauen, dank zahlreicher Varianten und der nötigen Breite im Positionsangriff die gefürchtete 3:2:1-Deckung der Mittelhessen aushebeln. Auch weil Jan Magnus Berninger (ab der 40.) seine Spielanteile für neue Impulse und drei blitzsaubere Tore vom Kreis nutzte. Rolands Lebedevs, der neue Schlussmann der Gastgeber, verhinderte sogar noch eine höhere Niederlage.
Während der letztjährige Vize-Meister damit weiterhin mit weißer Weste (6:0-Punkte) durch die Oberliga schreitet, wartet der TVH II nach drei Niederlagen gegen drei hochgehandelte Spitzenteams (Kirchzell, Groß-Bieberau, Gensungen) immer noch auf Zählbares. Mehr noch ärgerte Hüttenbergs Trainer, dass seine Mannschaft innerhalb weniger Minuten das Spiel total aus der Hand gegeben habe: „Da sind wir schlichtweg zusammen gebrochen.“ Den verletzungsbedingten Ausfall von Rückraumspieler Frederick Lins (20.) ließ er nur bedingt als Entschuldigung gelten.
Angesichts der Fehler seiner Mannschaft nach dem Wechsel, habe es Gensungen gereicht, „ihren Stiefel runter zu spielen.“ Und den vermeintlichen Angstgegner vollends zu entzaubern. ohm
ESG: Voß, Ullrich (ab 40.), Sonnenschein 1, Kindl 2, Iffert, Bitter 1, Wachs 5, Schmidt 5, Jedinak 2/1, Otto 3, Lippold 7/2, Kothe 4, Berninger 4.
SR: Rämisch/di Sette.
Siebenmeter: 1/1:3/5.
Zeitstrafen: 10:4-Min. Foto: hahn
Quelle: HNA Homepage