Großenlüder – Das war deutlich. Das war souverän. Das war 30 Minuten Tempohandball der Extraklasse. Mit einem 40:26 (22:8)-Erfolg nahm die ESG Gensungen/Felsberg die Hürde beim Schlusslicht HSG Großenlüder/Hainzell und kehrte damit nach der vorausgegangenen ersten Saisonniederlage gegen die TSG Münster in die Erfolgsspur zurück. Der Oberliga-Aufsteiger dagegen musste auch in seinem siebten Saisonspiel Lehrgeld zahlen.
Wurde besonders in der ersten Hälfte vom Aufstiegsaspiranten schlichtweg überrannt. „Richtig gut“ fand die ESG-Trainer Eidam angesichts eines hohen Tempos seiner Mannschaft, die sich vorn kaum Fehlwürfe leistete und hinten frühzeitig Beton anrührte. Vor einem überragenden Torwart Lukas Voß, der auch bei freien HSG-Chancen kaum zu bezwingen war.
Das sah schon etwas nach Wiedergutmachung aus – und war es auch. „Wir wollten zeigen, dass wir wesentlich stärker auftreten können“, lautete die Vorgabe von Frank Eidam. Gemeint war auch das Gensunger Kreisspiel. Hannes Iffert war wesentlich präsenter und wurde wesentlich mehr gesucht. Die Folge: Sechs Tore des langjährigen Eisenachers in der ersten Halbzeit, ehe er von Jan Berninger ersetzt wurde. Weiterhin wirbelte die Gensunger Rückraumreihe mit Heinrich Wachs, Jona Gruber und Jannis Kothe wie sie wollte. Drei Treffer in Folge des Linkshänders schraubten die Edertaler Führung nach 25 Minuten auf 17:6, ehe Maximilian Lippold und Jannik Bitter noch auf 19:6 erhöhten (27.).
Da konnte auf Gastgeberseite nur Alexander Malolepszy halbwegs mithalten, der auch in der zweiten Halbzeit als einziger Osthesse verlässlich traf (neun Mal). Die stand aus Gensunger Sicht im Zeichen einiger personeller Experimente, die nicht so ganz gelangen. Etwa der Ausflug von Rechtsaußen Jan Hendrik Otto in den rechten Rückraum. Dazu gesellten sich einige Fehlpässe und Fahrkarten. Statt den Vorsprung auszubauen, wurde dieser „nur“ verwaltet, was an den eindeutigen Kräfteverhältnissen indes nichts änderte.
Den ESG-Coach aber daran erinnerte, „wo wir noch Steigerungsbedarf und Verbesserungsmöglichkeiten haben.“ Daran kann er in den nächsten 14 Tagen in aller Ruhe arbeiten, weil der aktuelle Tabellendritte am kommenden Wochenende spielfrei ist. Für die kurzfristig ausgefallenen Vince Schmidt (Mandelentzündung) und Nino Jedinak (fiebrige Erkältung) eine willkommene Pause, um am 4. November gegen die HSG Hanau II wieder einzugreifen. Noch nötiger werden sie danach bei der HSG Pohlheim (11.11) und gegen den TV Kirchzell (18.11) gebraucht.
ESG: Ullrich, Voß; Iffert 6, Sonnenschein 2, Kindl, Bitter 2, Wachs 7, Gruber 5, Otto 1/1, Lippold 8/4, Kothe 8, Berninger, Friedrich 1.
SR: Minwegen/Rautschka.
Siebenmeter: 2/1:6/5.
Zeitstrafen: 12:10-Minuten. ohm
Quelle: HNA Homepage